Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Jens Mayer, Marius Müller und Jan Böhr vom SV Herschberg hatten am Samstagnachmittag ein ganz besonderes Erlebnis, um das sie wohl viele Amateurfußballer beneiden. Sie durften mit einer Regionalauswahl im Fritz-Walter-Stadion gegen die Profis des 1. FC Kaiserslautern spielen. André Vetter und Raimundo Dombaxi, die beiden Neuzugänge des SV Hermersberg, waren auch eingeladen, doch sie schauten nur zu. Der Reihe nach: Der FCK wollte zu seinem Stadionfest Amateure aus seiner Fan-Region mal in der WM-Arena spielen lassen. Eine gute Idee, deren Umsetzung sich allerdings nicht so einfach gestaltete, auch weil viele an diesem Wochenende Pokalspiele hatten. Am Freitag gab der FCK dann die Spieler für die von ihm selbst zusammengestellte Auswahl bekannt, darunter auch Vetter und Dombaxi. Hermersbergs Spielleiter Klaus Dahler hörte davon nach eigenen Worten erst am Freitagabend am Rande des Verbandspokalspiels seines Teams beim FK Clausen. „Verein und Trainer waren vom FCK überhaupt nicht informiert“, betonte Dahler, den die Vorgehensweise des FCK verwunderte: „Dafür ist doch eigentlich eine Gastspielerlaubnis nötig.“ Nun, Vetter und Dombaxi kamen beim 5:0-Sieg des Landesligisten in Clausen zum Einsatz und nahmen am Samstagvormittag dann am Training in Hermersberg teil. Ob SVH-Trainer Fritz Fuchs, ehemals Bundesligaprofi beim FCK, den beiden einen Auftritt auf dem Betzenberg am Nachmittag untersagte oder nahelegte, wusste Dahler gestern nicht. Fuchs selbst war gestern telefonisch nicht erreichbar. Lisa Netzhammer, beim FCK Leiterin der Abteilung Medien und PR, teilte dazu mit: „Die beiden Spieler haben nur zugeschaut, weil sie keine Freigabe ihres Vereins hatten.“ Sie räumte ein, dass das FCK-Organisationsteam fürs Stadionfest „teilweise nur die Spieler direkt angefragt“ habe. Zurück zu Herschbergs Spielertrainer Mayer, der in kurzer Zeit zweimal gegen die FCK-Profis gespielt hat: Mitte Mai spielten die Lauterer beim Bezirksligameister (1:9), nun das Auswahlspiel auf dem Betzenberg (0:9). „Mal vor 8000 Zuschauern beim FCK zu spielen, ist ein Erlebnis“, schwärmt Mayer und erzählt weiter: „FCK-Präsident Stefan Kuntz war vor dem Spiel bei uns in der Kabine, mit den Profis haben wir uns ganz normal unterhalten, und den Trikotsatz konnten wir behalten.“ Außerdem nahm Mayer das Trikot von FCK-Verteidiger Marc Torrejón mit. „Als er mich übel gefoult hatte, habe ich ihm gesagt, dass ich dafür sein Trikot will – und das hat er mir dann auch gegeben.“

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