Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Der fünfte Meister in den sechs Herren-Spielklassen des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken ist gefunden. Mit einem 9:0 beim TuS Wattweiler II sicherte sich der VfL Wallhalben den Meistertitel in der C-Klasse Mitte und steigt nach acht C-Klasse-Jahren in die B-Klasse auf. „Erst als wir 7:0 vorne lagen, habe ich an den Aufstieg geglaubt“, war der heiseren Stimme von VfL-Spielleiter Dirk Stiwitz zu entnehmen. Nachdem Wallhalben in den letzten drei Jahren jeweils knapp den Aufstieg verpasst und damit das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gelitten hatte, wendete sich in dieser Saison alles zum Guten. „Nachdem sich unser Vorsprung von sieben Punkten in der Rückrunde sich in einen Zwei-Punkte-Rückstand gewandelt hatte, zweifelten wir wieder mal an uns,“ erzählte Stiwitz. Doch nun ist alles gut. „Jetzt wird gefeiert“, sagte Stiwitz, seine letzten intakten Stimmbänder bemühend. Man habe das ganze Programm abgespult: Bier- und Sektduschen, Meister-T-Shirts, Jubelbilder und der (späte) Autokorso von Wattweiler – Stiwitz: „Da haben wir eine Party hoch zehn gemacht“ – nach Wallhalben, wo die Sause erst so richtig begann. Klar: „Wir feiern uns ein Stück weit auch selbst, nachdem in den letzten Jahren andere Mannschaften dran gewesen waren“, krächzte ein stolzer und glücklicher Stiwitz. Hängende Köpfe hingegen beim FK Clausen. Den einst so stolzen Herbstmeister konnte auch Feuerwehrmann Gerhard Ludy nicht mehr in die Erfolgsspur zurückbringen. Auch unter dem Nachfolger des Anfang April zurückgetretenen Trainers Wolfgang Schultz hielt der Abwärtstrend an. Ihr vorletztes Saisonspiel verloren die Gelb-Schwarzen beim Abstiegskandidaten FV Geiselberg mit 2:3 nach 2:0-Führung. Dabei hatte der FKC, der aus den letzten zehn Spielen gerade mal sieben Pünktchen geholt hatte, noch die große Chance gehabt, sich mit einem Sieg in Geiselberg wieder auf Relegationsrang zwei vorzuschieben, hätten sich Winzeln und Hauenstein III am Pfingstsonntag unentschieden getrennt. Doch selbst diese Möglichkeit ließ der FKC aus. Ludy stellte fest, dass „grundsätzlich die Einstellung mancher Spieler nicht passt“. Zu viele Kicker ließen zu viele Trainingseinheiten aus. Daraus resultiere ein physisches Defizit, das sich auch in Geiselberg negativ ausgewirkt habe. Ludy spricht daher von „Schwimmbadfußballern“. Also Kickern, die bei schönem Wetter glänzen wollen, ganz ohne sich zu quälen. Dies sei indes kein Clausen-spezifisches Problem, wie er mittlerweile in Gesprächen mit Trainerkollegen erfahren habe. Viele seiner Fußballer seien „nicht hundertprozentig bei der Sache gewesen“, klagt Ludy. Noch eine Partie am kommenden Samstag (16 Uhr) zu Hause gegen den SV Burgalben steht für ihn und den FKC nun an. Dann kommt Andreas Langner, der neue Trainer, an den Hanauer Ring. Nur 65 Minuten dauerte am Sonntag in der C-Klasse Ost die Partie von Meister SG Kröppen/Vinningen gegen Schlusslicht FC/VfB Münchweiler II. Dann hatte Schiedsrichter Jürgen Fitzner ein Einsehen und pfiff ab. Beim Schlusspfiff standen nur noch fünf von ursprünglich sieben Münchweilerer Feldspielern auf dem Hartplatz. Zwei Münchweilerer waren verletzt ausgeschieden. Kröppen/Vinningen schoss in den Minuten 51, 53, 55, 58, 60, 63 und 65 die Tore vom 7:0 bis zum 13:0. SG-Spielleiter Leander Stöß bezeichnete den Abbruch als „sehr ärgerlich“. Nun sei man auf der Hackmesserseite „unendlich froh, aus der Klasse heraus zu sein und sich an einem ordentlichen Spielbetrieb“ in einer 16 Mannschaften zählenden B-Klasse zu erfreuen.

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