Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Der SC Weselberg ist aktuell der „Quasi-Meister“ der Fußball-A-Klasse. Nach dem 5:0-Erfolg am Sonntag gegen den TuS Leimen hat das Team von Trainer Attila Baum 18 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten, den SV Obersimten. Und noch sind sechs Begegnungen zu absolvieren, in denen 18 Punkte vergeben werden. Doch wer glaubt allen Ernstes daran, dass Weselberg, das bislang nur eine von 24 Partien verloren hat, in den restlichen Spielen keinen einzigen Punkt mehr holt? Niemand. Gleichwohl bleibt Weselbergs Vorsitzender Stefan Zimmermann reserviert. „Es ist noch nichts entschieden“, sagte er am Sonntag nach dem 5:0. Es habe nach dem 21. Sieg im 24. Match „keine große Feier gegeben“. Die hätte es geben können, hätte Obersimten in Winzeln zumindest einen Punkt liegenlassen. Weselbergs „erster Kassierer“, Ansgar Keßler, war während der Partie mit seinem das Spiel in Winzeln beobachtenden Arbeitskollegen ständig in telefonischem Kontakt. „Wir wussten stets Bescheid, wie es in Winzeln steht“, verriet Zimmermann. Weil Obersimten mit 8:1 gewann, war früh klar, dass es am Sonntag keine Meisterschaftsfeier in Weselberg geben würde. Gleichwohl geht Zimmermann davon aus, dass es am nächsten Sonntag ausgerechnet beim Tabellenzweiten in Obersimten „etwas zu feiern gibt“. Er sei sich sicher, dass seine Mannschaft dort mindestens einen Punkt holt und eine überragende Saison krönt. Dass Baum nächste Saison nicht nur SCW-Trainer ist, sondern auch als sportlicher Leiter des FK Pirmasens arbeitet, sei „keine Belastung“, betont Zimmermann. Baum habe vor seiner Entscheidung pro FKP die Angelegenheit mit dem SCW besprochen. Zimmermann: „Wir erwarten keine Nachteile. Im Gegenteil: Attilas Engagement beim FKP könnte uns auch zugutekommen.“ Ein siegloses Team mit zwei Punkten (und 28:121 Toren) gegen eines mit 53 Punkten oder die kaum mehr vor dem Abstieg aus der B-Klasse Ost zu rettende SG Kröppen/Vinningen gegen den in die A-Klasse strebenden Hilster SV: So lautete die Paarung am Sonntag auf dem Hartplatz in Vinningen. Klar, wer da als Sieger zu erwarten war. Doch der Fußball schrieb mal wieder seine eigene Geschichte. 1:1 trennten sich die Nachbarn von der Hackmesserseite. Geradezu eine Sensation. „Die standen richtig gut, während wir keine Ideen und zu wenig Tempo in unserem Spiel hatten“, versuchte Hilsts Vorsitzender und Torwart Patrick Schmitt eine Ein-Satz-Analyse der Begegnung. Seiner Elf habe der Punkteverlust „richtig weh“ getan. Die Tabellenführung ging verloren, die Aufstiegsträume erhielten einen deftigen Dämpfer.

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