Pirmasens Von wegen kühler Kopf

THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN. „Die Spiele gegen den TV Thaleischweiler waren immer eng. Es wird die Mannschaft gewinnen, die einen kühlen Kopf behält.“ Dies sagte Sandor Tenke, der Trainer des TSV Kuhardt, vor dem Handball-Pfalzligaspiel am Samstagabend beim TVT. Nun, einen kühlen Kopf hatten Tenkes Mannen nicht, denn sie sahen zweimal die Rote Karte und gingen mit 24:31 (11:10) unter.

Der TVT begann nervös. Viele Abspiel- und Fangfehler sowie eine mangelhafte Chancenverwertung, ermöglichten es den Gästen immer wieder, in Ballbesitz zu kommen und selbst den Abschluss zu suchen. Doch hier traf der TSV auf den besten Mannschaftsteil der Hausherren, die 6:0-Abwehr mit einem bärenstarken Torhüter Alexander Sema dahinter. Spielertrainer Marcin Waryas tat hier einen entscheidenden Schachzug, indem er sich selbst meist nur in der Abwehr spielen ließ, um so einen stabilen Mittelblock zu haben. Bei Ballbesitz Thaleischweiler kam dann in der Regel Felix Stuppy für den Polen aufs Spielfeld. Das passte. Dennoch stand es nach 21 Minuten 6:8. Dann aber holte Lucas Jenne den erneut spielfreudigen Dirk Buchheit beim Wurfversuch von den Beinen und sah dafür von den beiden souveränen Schiedsrichtern völlig verdient die Rote Karte. Nun wendete sich das Blatt. Andreas Eger, der auf der Linksaußenposition zeigte, dass er dort eigentlich unersetzbar ist, warf das Tor zur 11:10-Halbzeitführung. Nach dem 14:14 (37.) folgte die entscheidende Phase. Alexander Escher, der am Kreis immer dort stand, wo es weh tut, traf zum 16:15, Waryas zum 17:15, Eger zum 18:15. Durch die Zeitstrafe für Waryas kam der TSV zwar noch einmal auf 18:17 heran, doch dann sorgten Jens und Dominik Schweizer, Escher und Eger mit einem Viererpack für den 22:17-Vorsprung. Kuhardts Maximilian Hauck, den die TVT-Fans schon als „Schauspieler“ auserkoren hatten, sah in der 49. Spielminute ebenfalls Rot. „Da hatte ich dann keine komplette Mannschaft mehr“, merkte Gästecoach Tenke nach dem Spiel an. Er fand die Roten Karten zu hart: „Hier hätten Zwei-Minuten-Strafen auch gereicht.“ Die endgültige Entscheidung führte dann Sven Buchheit herbei, als er dreimal in Folge von rechts den guten TSV-Torhüter Maximilian Geiger überwand. In der 54. Spielminute verließ der überragende Alex Sema unter großem Applaus das Feld. Daniel Scherer bekam nun seine Spielanteile im Tor. Marcel Groß tankte in der Schlussminute mit zwei Toren Selbstvertrauen. „Die Einstellung hat gestimmt. Jeder hat für den anderen mitgearbeitet. Das will ich sehen, und dann können wir in dieser Liga auch andere schlagen“, zog Waryas sein Fazit und fügte hinzu: „Wichtig in diesem Spiel war auch, dass bei Kuhardt die Rückwärtsbewegung nicht gestimmt hat. So konnten wir in der zweiten Hälfte mit der ersten oder zweiten Welle die entscheidenden Tore werfen.“ Der Handball-Abteilungsleiter des TVT, Jochen Huber, sprach von einem „verdienten Sieg“, lobte die „gute Abwehrarbeit“ seiner Mannschaft und Torhüter Alexander Sema, der „super gehalten“ habe. Mit nun 6:10 Punkten hat sich Thaleischweiler etwas von der Abstiegszone entfernt. Kuhardt ist jetzt nur noch einen Zähler besser. Nächsten Samstag folgt ein weiterer Heimspiel gegen die TG Waldsee. So spielten sie TV Thaleischweiler: Sema, ab 54. Scherer - Jens Schweizer (3), Stuppy (1), Dirk Buchheit (1) - Sven Buchheit (6), Pfeifer - Escher (4); Eger (8/4), Dominik Schweizer (2), Waryas (4), Groß (2), Littig Spielfilm: 1:1 (7.), 3:3 (10.), 9:8 (26.), 11:10 (Halbzeit), 14:14 (37.), 20:17 (45.), 26:19 (54.), 31:24 (Ende) - Zeitstrafen: 1 - 2 - Siebenmeter: 4/4 - 2/2 - Rote Karte: Jenne (22.), Hauck (49.) - Beste Spieler: Sema, Eger, J. Schweizer - Geiger, Spielmann, Weber - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Peiser/Zimmermann (Dansenberg).

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