Pirmasens Weltstar auf Stippvisite

Zählt zu den besten Schlagzeugern: Ian Paice.
Zählt zu den besten Schlagzeugern: Ian Paice.

Ans Telefon war der Weltstar nicht zu kriegen, doch eigentlich ist das ja auch nicht nötig. Ian Paice, dieses eine Gründungsmitglied von „Deep Purple“, das seit April 1968 durch alle Streitigkeiten, Besetzungswechsel und Auf und Abs der Band gegangen ist und seinen Platz am Schlagzeug nie räumte, braucht keine besondere Werbung. 130, vielleicht auch 150 Millionen Alben hat „Deep Purple“ verkauft und der Mann mit der runden Brille, der am 29. Juni seinen 71. Geburtstag feiert, hat auch seinen Platz in der Liste der besten Schlagzeuger des Genres sicher, dafür haben in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur die Fans, sondern auch etliche Ranglisten der Fachmagazine gesorgt. „Deep Purple“ existiert zwar immer noch, ist nach dem Tod von Jon Lord und dem Ausstieg von Ritchie Blackmore aber nur noch der Rumpf der Besetzung der glorreichen Tage. Da wundert es nicht, dass sich Paice einer „Deep Purple“-Tributeband angeschlossen hat – aber nicht irgendeiner, sondern „Purpendicular“, denen Besucher und Kritik regelmäßig bescheinigen, dass sie, gerade auch was die Gesangsleistung angeht, all das schaffen, was das Original nicht mehr hinbekommt, ohne sklavisch zu kopieren. Paice, der die Musik gern als Hobby bezeichnet, sagte in Interviews, dass er sich am Pearl-Kit mit diesen Auftritten fit halte für die Tour mit dem Original – „Deep Purples“ lange Abschiedstour läuft seit 2017 mit längeren Unterbrechungen weltweit. Außerdem brauche er den Wechsel zwischen Familie mit allen Haushaltspflichten und dem Tourleben, um in Balance zu bleiben. Bevor die Formation im November noch einmal in die Pfalz nach Zweibrücken kommt, gastiert Ian Paice feat. „Purpendicular“ nun am Pfingstsonntag, 9. Juni, 19 Uhr, in der Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel. Das Programm besteht aus einer „Best-Of-Classic-Deep-Purple-Show“: Über zwei Stunden Klassiker wie „Child In Time“, „Black Night“, „Smoke On The Water“, „Woman From Tokyo“ und „Hush“ kündigt der Veranstalter an. Und all dies nah am Publikum und im eher kleinen Rahmen, denn mehr als rund 600 Besucher fasst die bestuhlte Halle auf dem Kuseler Roßberg nicht. Paice nicht auf der Videoleinwand, sondern recht nah, fast in Club-Atmosphäre, zum genau auf die Hände sehen. „Purpendicular“ ihrerseits sind auch aus eigener Kraft erfolgreich. Ihr zweites, aktuelles, Album „Venus to Volcanus“ schaffte es mit Paice am Schlagzeug und Gastmusiker Tony Carey („Rainbow“, Peter Maffay) an den Keyboards bis in die Top 20 der Deutschen Metal-Rock-Charts. Als Einheizer liefert der US-Gitarrist Lord Bishop fette Riffs und schweren Blues: Zehn klassische Rocksongs hat der Zwei-Meter-Mann aus der New Yorker Bronx, der mit seinem Trio laut seiner Agentur auf über 4000 Konzerte verweisen kann, auf seiner aktuellen CD „Heavy 10“ zusammengefasst, ein Repertoire also, das prima zum Hauptgeschehen passt. Info — Konzert am Sonntag, 9. Juni, 19 Uhr, Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel. Abendkasse ab 18 Uhr. Karten ab 35 Euro. —Konzert am Freitag, 15. November, Festhalle Zweibrücken. Vorverkauf im Kulturamt Zweibrücken, Telefon 06332/871-471, Internet: www.kultopolis.com. Ticket-Hotline 0651/9790770.

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