Pirmasens „Werden auch nächste Saison gutes Team haben“

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Der SC Hauenstein hat nach der Winterpause in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bereits viermal verloren. Die Teilnahme an der Aufstiegsrunde, in der die Vizemeister aus Hessen und Baden-Württemberg die Gegner sein werden, hat der Sportclub zwar bereits sicher, aber Meisterschaft und Direktaufstieg sind in weite Ferne gerückt. Heute um 18.30 Uhr erwartet der SCH die SV Elversberg II zu einer vorgezogenen Partie des 30. Spieltages im Stadion am Neding. Peter Seibel sprach mit Hauensteins Teammanager Jürgen Lejeune (72).

Herr Lejeune, Sie haben schon mehrmals anklingen lassen, dass sie kürzertreten wollen. Wie kam es zu der Entscheidung, erneut ein Jahr weiterzumachen?

Ich werde auch definitiv kürzertreten. Unser sportlicher Leiter Heiko Magin macht schon jetzt mehr als ich, und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich werde den Kader für die kommende und auch noch mal für die übernächste Saison mitgestalten. Dann ist Schluss. Ich werde 73 Jahre alt und frage mich manchmal, warum ich das noch mache. Wir sind nur noch ein kleines Häuflein von Helfern. In Wirges war nur ein Zuschauer aus Hauenstein dabei, dazu noch ein paar Eltern der Spieler und ein Fan aus Landau. Herr Lejeune, die Titelchancen sind enorm geschwunden. Warum konnte die Mannschaft die überragenden Leistungen der Vorrunde zuletzt nicht abrufen? Meiner Meinung sind das jedes Jahr die gleichen Gründe. Die Vorbereitung läuft nicht optimal, weil unsere Trainingsbedingungen im Winter sehr schlecht sind. Es ist schon eine Schande, dass das Vorhaben, einen Kunstrasen anzulegen, nicht umsetzbar ist. So müssen wir eine ewige Fahrerei auf uns nehmen, um in Maikammer trainieren zu können. Das frustriert auch die Spieler und schlägt sich dann irgendwo auch auf die Leistung nieder. Natürlich kommen auch diverse verletzte Spieler hinzu. Es wird immer wahrscheinlicher, dass der SCH als Vizemeister in die Aufstiegsrunde geht. Wie wären dort die Chancen? Die sehe ich bei 50 zu 50. Ich habe auf alle Fälle große Hoffnung, dass wir den Aufstieg auf diesem Weg noch schaffen. Sollte der SCH den Aufstieg auch dieses Jahr nicht schaffen, würden dann die Bemühungen erneut intensiviert oder wird etwas zurückgeschraubt? Nein, auf keinen Fall. Wir wollen und werden auch nächste Saison ein gutes Team haben, das um die ersten drei Plätze mitspielen kann. Ich weiß natürlich nicht, wie andere aufrüsten und wer noch in die Liga dazu kommt. Wir sind voll im Planungsstress für die neue Runde, sprechen mit allen Spielern. Wir brauchen auch noch einen neuen Co-Trainer. Natürlich planen wir zweigleisig. Wie steht es mit Trainer Jürgen Kohler? Hängt sein weiteres Engagement am Aufstieg oder ist das davon völlig unabhängig? Das ist davon völlig unabhängig. Jürgen Kohler hat eine sehr weite Anfahrt, und es wird mit entscheidend sein, dass wir einen geeigneten Co-Trainer finden, der ihn unter der Woche entlasten kann. Wir hatten mit Patrick Brechtel geplant. Er wäre auf längere Sicht auch ein Kandidat für den Cheftrainerposten gewesen. Aber bei ihm ergibt sich eine berufliche Veränderung. Das ist absolut nachvollziehbar. Wir schauen uns um – auch in den eigenen Reihen. Der SCH ist nach wie vor eine gute Adresse. Es könnte sein, dass der Sportclub frühzeitig nicht mehr Meister werden kann. Wie hält die Mannschaft die Spannung hoch für die beiden Höhepunkte nach der Oberligarunde, das Verbandspokalfinale und die Aufstiegsspiele? Ich sehe da gar kein Problem. Unsere Spieler sind charakterfest. Es kommen bestimmt an die 2500 Zuschauer; außerdem wird das Pokalendspiel in der ARD übertragen. Da stellt sich doch keiner hin und strengt sich nicht an – auch keiner von denen, die den Verein verlassen.

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