Pirmasens Wieder eine Rot-Weiß-Familie

Der Sportverein Rot-Weiß Pirmasens hat am Freitag Abend bei seiner außerordentlichen Generalversammlung noch einmal die Kurve gekriegt. Im dritten Anlauf wurde der bisherigen Vorstandschaft schließlich Entlastung erteilt und eine neue Vorstandschaft gewählt.

„Jetzt sind wir wieder eine Rot-Weiß-Familie“, befand denn auch Jan Micek, einer der drei Neuen an der Vereinsspitze. Neben Micek wurden Ehrenmitglied Otto Haber und Ralf Friedewald ebenfalls ohne Gegenstimmen an die Vereinsspitze gewählt. Zuvor hatten sich die scheidenden Vorsitzenden Reinhold Gerst und Monika Valentin den bohrenden Fragen der Mitglieder stellen müssen: „Wie viele Mitglieder haben wir eigentlich? Wieso ist das Minus heute bei nur 1360 Euro und wieso war es vor einem viertel Jahr bei der ersten Versammlung noch bei rund 7000?“, wurde nachgefragt. Die Antworten fielen etwas schwammig aus. Dennoch gab sich die von 34 Mitgliedern besuchte Versammlung letztlich damit zufrieden. Die Entlastung fiel aber dürftig aus. Nur acht Mitglieder stimmten für eine Entlastung. Alle anderen Mitglieder enthielten sich der Stimme. Gerst, der drei Jahre dem Verein vorgestanden hatte, verließ nach der Entlastung sofort die Versammlung. Ein dickes Lob heimste indes Wolfgang Alt, der Pressesprecher des Vereins ein, der nach der ersten Hauptversammlung vor einem Vierteljahr, als der Vorstandschaft die Entlastung verweigert worden war „den Verein in der Folge am Leben gehalten“ habe. Eine weitere im September terminierte Jahreshauptversammlung der Rot-Weißen war wegen zu geringer Teilnahme abgebrochen worden. Ehrenmitglied Haber, der den Verein im Stadtteil Sommerwald, bereits zehn Jahre lang als Vorsitzender geführt hat, forderte die Mitglieder zu mehr Engagement auf. Haber kündigte an bis Mai des kommenden Jahres als Vorsitzender mitzuarbeiten. „Dann muss ein Jüngerer nachfolgen“, so der betagte Vereinschef. Auch Micek (acht Jahre) und Friedewald (2) haben bereits Erfahrungen als Vorsitzender der Rot-Weißen gesammelt. In einem Gespräch mit der RHEINPFALZ sagte Micek, dass es zwar Pläne gebe, auf dem Hartplatz neben dem Sportheim ein Kunstrasenspielfeld zu erstellen, „aber die Einnahmesituation“ erlaube dies nicht. „Das wird so schnell nicht passieren“, sagte Micek. Gleichwohl haben sich Vereinsverantwortliche „Projekte anderer Vereine“ angeschaut. Doch die zu erwartenden Kosten von rund 450.000 Euro, von denen der Verein rund 250.000 Euro selbst tragen müsse, seien zu hoch. Bei weiteren Ergänzungswahlen wurde Alt, als Nachfolger der zurückgetretenen Erika Gerst, zum Kassenwart und Willi Rickoll zum zweiten Vereinskassierer gewählt. Schriftführerin bleibt Carina Kraus. (ig)

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