Pirmasens Zugeständnis an neue Bestattungskultur: Neue Urnenstelen auf dem Gersbacher Friedhof

Bürgermeister Michael Maas erläutert die eingangsnahe, barrierefreie Etablierung von Grabstelen für die Pirmasenser Vorort-Fried
Bürgermeister Michael Maas erläutert die eingangsnahe, barrierefreie Etablierung von Grabstelen für die Pirmasenser Vorort-Friedhöfe.

Der Wegfall gesellschaftlicher Konventionen, andere Lebensentwürfe und eine beruflich geforderte Mobilität verändern unsere Kultur ebenso stetig wie nachhaltig. Tod, Trauer und Bestattungen unterliegen diesem Wandel ebenso. Dem wird auf dem Gersbacher Friedhof Rechnung getragen.

Ein neues Bestattungsangebot in Form von Grabstelen hat Bürgermeister Michael Maas zusammen mit Ortsvorsteher Dieter Clauer und André Jankwitz, Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, sowie Anja Helfer-Müller (ebenfalls vom Garten-und Friedhofsamt) und Mathias Schneller, Betriebsleiter WSP Wirtschafts- und Servicebetrieb, am Mittwochnachmittag auf dem neuen Friedhof in Gersbach vorgestellt.

Während die klassischen Erdbestattungen mit nur noch 15 Prozent Anteil weiter rückläufig sind, nimmt die Zahl der Urnenbestattungen, die mittlerweile 85 Prozent der Bestattungen einnehmen, weiter zu. Vor dem Hintergrund dieses zunehmenden Wandels der Bestattungskultur hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten ein umfassendes Konzept erarbeitet, das unter anderem die Schaffung zusätzlicher Bestattungsangebote vorsieht und auch Abwanderungstendenzen zu privatwirtschaftlichen Anbietern, wie beispielsweise in den Ruheforst, abmildern soll. Immer mehr Angehörige präferieren Grabstätten, die keiner Pflege bedürfen. Um diesem veränderten Nachfrageverhalten Rechnung zu tragen, gibt es nun in Gersbach die ersten Stelen auf einem Vorort-Friedhof von Pirmasens.

Platz für 20 Urnen

Die drei Säulen aus Betonwerkstein mit insgesamt zehn Kammern bieten Platz für bis zu zwanzig Urnen. In jeder Kammer können zwei Urnen hintereinander stehen. „Die Etablierung solcher Grabsäulen mit übereinander angeordneten Urnenkammern soll auf allen Pirmasenser Vorort-Friedhöfen inklusive Ruhbank erfolgen“, erklärt Bürgermeister Michael Maas. „Die Trauer-Stelen werden jeweils barrierefrei und eingangsnah aufgestellt, sodass Hinterbliebene sie leicht erreichen können.“ Sitzbänke in unmittelbarer Nähe seien ebenfalls vorgesehen.

Die Investitionskosten für die Fertigelemente samt Verschlussplatten aus Naturstein belaufen sich auf rund 8000 Euro. Das Fundament für die Anlage wurde von den Mitarbeitern des Wirtschafts- und Servicebetriebs (WSP) in Eigenregie gefertigt. Die Verschlussplatte wird bei Nutzung einer Urnenkammer vom Steinmetz beschriftet und vom Garten- und Friedhofsamt angebracht. Die Gesamtkosten für 25 Jahre Nutzung belaufen sich auf 2300 Euro. Weitere Auskünfte erteilt das Garten- und Friedhofsamt Pirmasens unter der Telefonnummer 06331 551110.

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