Rhein-Pfalz Kreis Bauplätze sind hier gefragt

Drei bis vier Anfragen nach Bauplätzen bekommt die Gemeinde pro Monat. Doch Ortsbürgermeister Frank Klingel (FWG) und Beigeordneter Torben Klink (FWG) müssen derzeit alle Häuslebauer vertrösten. Die Gemeinde hat keine eigenen Grundstücke mehr zu vergeben. Dabei sind rund 15 Bauplätze im Neubaugebiet Neuweide II noch unbelegt, fünf bis sechs sind es im alten Ortskern. Doch alle sind in privater Hand, verkaufen wolle keiner. Das sei das Problem, meint Klink. Denn die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd rechnet der Ortsgemeinde diese freien Plätze an, auch wenn sie nicht bebaut werden. Klingel und Klink hoffen aber, dass Heuchelheim im neuen Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim noch eine weitere Fläche ausweisen darf. Ideen, wo diese liegen könnte, haben sie schon. Doch zuvor muss ein anderes großes Problem gelöst werden. Der gemeindeeigene Kindergarten, der derzeit zwei Gruppen beherbergt, ist laut neuester Bedarfszahlen zu klein. In den vergangenen Jahren sind viele junge Familien nach Heuchelheim gezogen. Hinzu kommt, dass auch der Kindergarten in Heßheim aus allen Nähten platzt. Den durften bisher zehn bis zwölf Heuchelheimer Kinder besuchen. Doch nun benötigen die Heßheimer den Platz für den eigenen Nachwuchs. Ein Architektenbüro erstellt derzeit die Vorplanung für die Erweiterung der Heuchelheimer Kindertagesstätte. Frank Klingel hofft, dass Ende des Jahres der Bauantrag gestellt werden kann. Heuchelheim scheint also beliebt zu sein. Hier gibt es noch einen Zusammenhalt, man trifft sich und packt an, sagen Bürgermeister und Beigeordneter unisono. Ob Kerwe, Adventsmarkt oder Bizzlerfest, die Heuchelheimer feiern gerne und ausgiebig, wie das Programm der 1250-Jahr-Feier bewiesen hat. Was jedoch fehlt, ist ein richtiger Dorfmittelpunkt. Bis die Gaststätte im Bürgerhaus wieder verpachtet ist, steht auch die als Treffpunkt genutzte Kegelbahn still. Eine Gruppe von Senioren hat sich deshalb zusammengetan, um auf zwei stillgelegten Plätzen des Tennisclubs eine Art Freizeitanlage für Jung und Alt zu errichten. Eine Boulebahn soll dort gebaut werden, Fitnessgeräte für Senioren und ein Unterstand schweben dem Ortsbürgermeister vor. Daneben trifft man sich in Heuchelheim auch im Tante-Emma-Laden von Kurt Ecker in der Hauptstraße, der einzig verbliebenen Einkaufsmöglichkeit im Ort. Obst und Gemüse, Brot, Waschmittel und Zahnpasta kann man dort kaufen – vor allem für Senioren, die nicht mehr so mobil sind, ein gutes Angebot. Nachdem Bäckerei und Metzgerei mangels Nachfolger geschlossen hatten, versuchte es die Gemeinde zunächst mit fahrbaren Läden. Doch das sei nicht gut angenommen worden, meint Klingel. Der Bürgermeister sieht die Gemeinde diesbezüglich aber nicht schlecht aufgestellt – auch wenn der Dorfladen einmal nicht mehr sein sollte. Mit dem Bus seien die Supermärkte in Heßheim, Beindersheim oder neuerdings auch in Dirmstein gut erreichbar. Daneben fährt der Bürgerbus der Verbandsgemeinde einmal im Monat ausschließlich für Heuchelheimer Bürger. Ohnehin hätten sich die Einkaufskonzepte in den vergangenen Jahren verändert, immer mehr werde online bestellt. Auch diesbezüglich sieht sich die Gemeinde für die Zukunft gerüstet. Erst kürzlich wurden die ersten Glasfaseranschlüsse für schnelles Internet installiert. Die Seniorenstube im Bürgerhaus ist ebenfalls damit ausgerüstet worden. Vorträge, beispielsweise zum Thema Onlinebanking, sollen für die Senioren angeboten werden. Zusammenhalt und Einigkeit herrschen oft auch in dem von der Freien Wählergruppe dominierten Gemeinderat. Die meisten Entscheidungen fallen einstimmig, größere Diskussionen gab es in den vergangenen Jahren nur bei der Ausführung des Straßenausbauprogramms und der Festlegung der Beiträge dafür. Doch nachdem mit der Heppenheimer Straße zum Auftakt des Programms alles recht reibungslos verlaufen ist, ist auch in dieser Sache wieder Ruhe eingekehrt.

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