Rhein-Pfalz Kreis Beim Hochwasserschutz alle in einem Boot

Zwei große Projekte zum Hochwasserschutz stehen im Rhein-Pfalz-Kreis an – die Südspange sowie der Gewässerausbau auf der Franken
Zwei große Projekte zum Hochwasserschutz stehen im Rhein-Pfalz-Kreis an – die Südspange sowie der Gewässerausbau auf der Frankenthaler Terrasse. Ziel ist, die Überflutung von Feldern in den Griff zu bekommen.

«Lambsheim.» Die Landwirte in der Region versprechen sich viel von dem Gewässerausbau auf der Frankenthaler Terrasse zwischen Dannstadt-Schauernheim und Heßheim. Damit Wasser künftig besser abfließen kann, hat der Gewässerzweckverband Isenach-Eckbach ein Paket mit einem Volumen von rund 7,7 Millionen Euro geschnürt.

Bei der Übergabe eines Fördermittelbescheids des Landes über 1,7 Millionen Euro nannte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) die Beseitigung von hydraulischen Engstellen und die Herstellung des Längsgefälles in den Gräben einen wichtigen Schritt, gab aber gleichzeitig zu bedenken, dass es auch andere Ursachen für eine Überflutung der Ackerflächen gebe. „Die Zunahme von Siedlungsdichte und Intensivierung der Landwirtschaft in der nördlichen Vorderpfalz hat in den letzten Jahrzehnten zu massiven Eingriffen in den Wasserhaushalt und zu Nutzungskonflikten geführt“, sagte die Ministerin. Die Gewässerökologie gewinne zunehmend an Bedeutung. Derzeit seien beim Land 15 Einzelprojekte mit einem Volumen von 30 Millionen Euro angemeldet, informierte Höfken. Allein die Südspange, die das Wasser vom Floßbach über den Viertelbach bis zum Rehbach und schließlich zum Rhein bringen soll, schlage mit Baukosten von zehn Millionen Euro zu Buche. Landesweit gebe es 1300 Gewässerrenaturierungsprojekte. Mit der Aktion Blau Plus, die eine Förderung von 80 Prozent vorsieht, habe das Land eine Vorreiterrolle übernommen, sagte Höfken. Als erstes Vorhaben wird der Gewässerausbau auf der Frankenthaler Terrasse zwischen Dannstadt-Schauernheim und Heßheim mit geplanten Investitionskosten von knapp 2,2 Millionen Euro umgesetzt. Betroffen sind die Gemarkungen im Rhein-Pfalz-Kreis sowie von Frankenthal und Ludwigshafen. In zehn Gewässern müssen Sohlanpassungen auf einer Länge von rund sechs Kilometern vorgenommen und Auflandungen bis zu 45 Zentimetern abgetragen werden. Daneben werden 23 Durchlässe erneuert. Darüber hinaus sollen das Belchgrabensystem vom Floßbach abgekoppelt und der Neugraben in Eppstein an die Isenach angebunden werden. Auch hier hat das Land eine Förderung angekündigt. „Wir sitzen in einem Boot, das Wasser macht an Gemarkungsgrenzen nicht Halt“, sagte Frankenthals Oberbürgermeister Martin Hebich, zugleich Verbandsvorsteher, und lobte die Zusammenarbeit vieler Beteiligter. Während Johannes Zehfuß (CDU), Vizepräsident und Kreisvorsitzender des Bauern- und Winzerverbands, hervorhob, dass mit der Landwirtschaft immer eine Lösung gefunden werde, gab sich Hans-Dieter Schneider (SPD), stellvertretender Verbandsvorsteher und Mutterstadter Bürgermeister zuversichtlich, dass durch die Hochwasserschutzprojekte auch die Wohngebiete entlastet würden. Zudem setze er auf eine Wechselwirkung mit der Südspange.

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