Rhein-Pfalz Kreis Bisher zehn Bewerber für ein Mandat

Noch gut zwei Monate sind es bis zur Bundestagswahl: Am 24. September entscheidet sich, wer die Geschicke Deutschlands in den kommenden vier Jahren leitet, welcher Direktkandidat den Wahlkreis Neustadt-Speyer gewinnt und bis 2021 dessen Interessen in Berlin vertritt. Bis gestern konnten Vorschläge bei der Stadtverwaltung Neustadt eingereicht werden.

Wer folgt auf den CDU-Dauerbrenner Norbert Schindler? Der 67-jährige Landwirt war seit 1994 im Bundestag und gewann den Wahlkreis vor vier Jahren mit 47,9 Prozent der Stimmen. Schindler hat im November das Mandat an den Bad Dürkheimer Johannes Steiniger (CDU) abgegeben. Der 30-jährige Lehrer konnte bereits Bundestagsluft schnuppern – er war über die Landesliste ins Parlament eingezogen und will sich jetzt das Direktmandat sichern. Isabell Mackensen (SPD) möchte das verhindern. Die 1986 geborene Niederkirchenerin will den Sozialdemokraten erstmals seit 1972 wieder die Mehrheit der Erststimmen im Wahlkreis Neustadt-Speyer beschaffen. Für die Politikwissenschaftlerin und Mitarbeiterin der Geschäftsstelle der SPD Pfalz ist Wahlkampf nichts Neues: 2015 unterstützte sie den heutigen Dürkheimer Bürgermeister Christoph Glogger. Der jüngste Bewerber – generell zeichnet sich der Wahlkreis 209 durch junge Kandidaten aus – ist Max Keck, der für die Partei Die Linke ins Rennen geht. Der 19-Jährige kommt aus Böhl-Iggelheim und hat dieses Jahr sein Abitur gemacht. Bei der Landtagswahl 2016 bekam er 2,1 Prozent der Stimmen. Ebenfalls Anfang 20 ist Markus Dürr (FDP). Der Neustadter aus dem Ortsteil Hambach ist seit 2010 Mitglied der Jungliberalen und seit zwei Jahren FDP-Mitglied. Der Diplom-Finanzwirt arbeitet auf einer halben Stelle beim Finanzamt in Speyer und studiert Rechtswissenschaften in Mainz. Die Grünen haben die Politikstudentin Misbah Khan (26) nominiert. Die Meckenheimerin mit pakistanischen Wurzeln konnte sich bei der Delegiertenversammlung im November gegen ihren Parteikollegen Mehmet Yildiz durchsetzen. Der Senior unter den Kandidaten ist Wolfgang Kräher (AfD). Der 67-jährige Rentner aus Bad Dürkheim arbeitete früher als Diplom-Ingenieur für ein mittelständisches Unternehmen in der Werkstoffbranche. Für die Freien Wähler tritt Marion Schleicher-Frank (52), Unternehmerin aus Schifferstadt, an. Sie hat schon bei der Bundestagswahl 2013 kandidiert und 2,3 Prozent der Stimmen erhalten. Alexander Möller (Leimersheim) hält doch nicht an seiner Kandidatur fest. Seine Partei, die Liberal-Konservativen Reformer (LKR), hat angekündigt, nicht zur Bundestagswahl anzutreten. Möller hätte als Parteiloser antreten müssen, dazu war nach seinen Worten die Zeit zu knapp. Nach Angaben der Neustadter Stadtverwaltung haben bis Ende Juni drei weitere Parteien Kandidaten ins Rennen geschickt: Für die Partei Die Einheit tritt Shanna Nuss, für die Familien-Partei wie schon im Jahr 2013 Marc Anthony von Garnier und für die Partei Neue Liberale Thomas Cohnen an. Der Wahlausschuss, der darüber entscheidet, ob die Kandidaten zur Bundestagswahl am 24. September zugelassen werden, tagt am 28. Juli, 14 Uhr. Wahlkreis Der Bundestagswahlkreis 209 Speyer-Neustadt umfasst die kreisfreien Städte Neustadt und Speyer, den Landkreis Bad Dürkheim und im Rhein-Pfalz-Kreis die Stadt Schifferstadt, die Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen sowie von der Verbandsgemeinde Rheinauen die Ortsgemeinden Otterstadt und Waldsee.

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