Rhein-Pfalz Kreis Brückenarbeiten verspätet gestartet

An der Nibelungenschule in Worms ragen derzeit riesige Bohrpfähle in die Höhe – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Arbeiten für die neue Fußgängerbrücke über die B 9 am Backfischfestplatz endlich begonnen haben. Wie berichtet, hätte es schon Mitte August losgehen sollen, seitens der Baufirmen sei es aber zu Verzögerungen gekommen, teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) auf Anfrage mit.

Es ist nicht der erste Rückschlag bei dem Bauwerk, dessen Vorarbeiten bereits vor fünf Jahren angelaufen waren. So musste nach einer Rüge des Landesrechnungshofs kräftig umgeplant werden. Die ursprünglich mit vier Millionen Euro veranschlagte Brücke fällt jetzt kleiner und mit 1,8 Millionen Euro auch deutlich günstiger aus. „Nach einem unerfreulichen Termingerangel mit den beauftragten Baufirmen sind die Arbeiten jetzt in vollem Gange – später als geplant, aber doch früher als befürchtet“, erläutert LBM-Chef Bernhard Knoop. Derzeit werden die Fundamente errichtet, 17 Meter reicht die Pfahlgründung in den Boden. Riesige Stahlkörbe mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern liegen am Straßenrand. Sie werden nach und nach in Schächten versenkt und dann ausbetoniert. Erst auf der Seite des Festplatzes, dann an der gegenüberliegenden Karl-Hofmann-Anlage. „Diese Arbeiten werden in den nächsten Tagen abgeschlossen“, sagt Knoop. Bereits begonnen hat auch die Fertigung der knapp 90 Tonnen schweren Stahlkonstruktion der eigentlichen Brücke, die von einer Spezialfirma in Nordrhein-Westfalen gebaut wird. Mit einem Schwertransporter wird sie in ein paar Monaten angeliefert und mit einem Kran auf die beiden Widerlager aufgesetzt, so Bernhard Knoop. Die müssen aber erst noch gebaut werden. Mit den schneckenförmigen Rampenanlagen auf beiden Straßenseiten, die für einen platzsparenden barrierefreien Zugang sorgen sollen und aufwendig mit Sitzstufen und Bepflanzungen geplant sind, werde erst begonnen, wenn die eigentliche Brücke fertig ist. Diese spannt sich am Ende leicht gewölbt 48 Meter über die Bundesstraße. Ihr Fußgänger- und Radweg wird sechs Meter breit sein. Die Kosten für die Brücke belaufen sich laut LBM auf rund 900.000 Euro, die Rampen an den beiden Aufgängen kommen auf die gleiche Summe. Beides übernimmt der Bund. Der LBM rechnet mit einer Bauzeit von rund zwölf Monaten. Namensgeber der neuen Brücke ist der 2006 verstorbene Wormser Möbelfabrikant Karl Kübel, dessen Unternehmen in der Mainzer Straße nur wenige Hundert Meter entfernt lag. (gnk)

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