Rhein-Pfalz Kreis Das einheitliche Bild erhalten

„Städtebauliches Juwel“ hat der Münchner Professor Winfried Nerdinger die Limburgerhofer Kolonie genannt. Um 1900 wurden die ers
»Städtebauliches Juwel« hat der Münchner Professor Winfried Nerdinger die Limburgerhofer Kolonie genannt. Um 1900 wurden die ersten Häuser der Alten Kolonie gebaut.

«Limburgerhof.»Für die Denkmalschutzzone Alte und Neue Kolonie Limburgerhof soll es in Zukunft einen Bebauungsplan geben, der wieder mehr Ordnung und Einheitlichkeit in das Wohngebiet bringt. Erster Schritt ist eine Veränderungssperre, zweiter Schritt die Aufstellung eines einfachen Bebauungsplans. Die Mitglieder des Bauausschusses haben am Dienstagabend dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, diese Schritte zu gehen. Er tagt am 19. Juni.

Die Vorgärten in der Alten und Neuen Kolonie in der Limburgerhofer Ortsmitte, die einst mit Blumen bepflanzt waren, seien inzwischen in vielen Anwesen in Schottergärten oder gar in Parkplätze umgewandelt worden, schildert Bürgermeister Peter Kern (SPD) die Situation im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Andere Vorgärten seien sehr ungepflegt. Das ursprüngliche Konzept der offenen Gärten, die auch von der Straße aus einsehbar sein sollten, werde längst nicht mehr berücksichtigt. Sichtschutzmauern und Wände seien errichtet, Gartenhäuser und Wintergärten gebaut worden. Die Reihenhäuser hätten teilweise verschiedenfarbige Anstriche erhalten, was nicht immer harmoniere. Ebenso seien bauliche Veränderungen an den Häusern vorgenommen worden, die nicht zum einheitlichen Erscheinungsbild der Siedlung passten. Der Zustand in der Alten und Neuen Kolonie war schon mehrfach Thema im Bauausschuss. Unter anderem hat es in der Vergangenheit eine Sitzung mit Michael Pack von der Unteren Denkmalschutzbehörde des Rhein-Pfalz-Kreises gegeben, in der eingehend über die Verstöße und die Konfliktsituationen in der Denkmalschutzzone Alte und Neue Kolonie beraten wurde. In seiner nächsten Sitzung am 19. Juni wird der Gemeinderat nun die Empfehlungen des Bauausschusses thematisieren und den Bebauungsplan und die Veränderungssperre auf die Agenda nehmen. Was die bestehenden „Bausünden“ betreffe, werde man sicher nicht alles rückgängig machen können. Doch im Detail müsse die Bauaufsichtsbehörde entscheiden. Die geplante Veränderungssperre bedeutet, dass nichts mehr groß verändert werden darf. Und zwar so lange, bis der Bebauungsplan für die Alte und Neue Kolonie fertig und beschlossen ist. In dem Bebauungsplan können die Art der baulichen Nutzung, die Anordnung der Stellplätze auf dem Grundstück, Wintergärten, Gartenhäuser und Einfriedungen festgesetzt werden. In den gestalterischen Vorschriften, die Teil des Bebauungsplans sind, wird unter anderem geregelt, wie Fenster, Türen und Klappläden aussehen sollen, wie Dächer der Koloniehäuser gedeckt werden dürfen, wie Dachaufbauten oder Dachfenster, Photovoltaikanlagen, Antennenanlagen oder Werbeanlagen beschaffen sein sollen. In der heutigen Zeit, hat Kern beobachtet, seien die Bedürfnisse der Bewohner anders als früher und der Geschmack der einzelnen Hausbesitzer eben unterschiedlich. Die Gemeinde müsse zusammen mit der Denkmalschutzbehörde einen Weg finden, eine größere Einheit in der Kolonie zu schaffen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass sich der Wert der Immobilien dann erhöhen wird“, sagt Kern. Selbstverständlich müssten dabei auch die Bürger mit eingebunden werden und es werde auf jeden Fall eine Bürgerversammlung geben.

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