Rhein-Pfalz Kreis Digitale Nachbarschaft

Der App-Miterfinder Volker Schneid zeigt die Entwicklung.
Der App-Miterfinder Volker Schneid zeigt die Entwicklung.

„Wir sind ein Start-Up mit über 100 Jahren Berufserfahrung“, scherzt Geschäftsführer Volker Schneid. Zusammen mit Geschäftsführer Andreas Schmidt, Hans Georg Köglmayr von der Hochschule Pforzheim und Mario Reuss als IT-Spezialisten hat der Maudacher vor einem Jahr die SUP2U GmbH mit Sitz in Maxdorf gegründet. SUP2U steht für „Support to you“, frei übersetzt: „Unterstützung für dich“. Und genau das war auch die Ursprungsidee, berichtet der 56-Jährige. „Am Anfang stand die Idee der Nachbarschaftshilfe, verknüpft mit dem demografischen Wandel. Wie kann man Jung und Alt eine Kommunikationsplattform bieten? Wie können sich Bewohner einer Siedlung untereinander unterstützen, miteinander kommunizieren und sich vernetzen?“, beschreibt er das Ziel der digitalen Kommunikations- und Marketingplattform. Ganz schnell weiteten die vier Gründer den Nachbarschaftsbegriff über Wohnanlagen und Siedlungen hinaus auf Vereine, Schulen, Unternehmen und Institutionen aus. „Auf alle Orte, an denen Menschen miteinander kommunizieren und sich informieren wollen“, so Schneid. Dafür enthält die App eine Kommunikationsplattform, die den Gruppenchat und den 1:1- Chat in geschlossenen Gruppen ermöglicht. Zu den ersten Nutzern gehört eine große Hausverwaltung. „In der App sind alle wichtigen Dokumente wie Hausordnungen und Termine für alle jederzeit abrufbar. Mieter, Verwaltung und Hausmeister können Kontakt aufnehmen“, nennt Schneid die Einsatzmöglichkeiten. Künftig könnten beispielsweise auch Handwerker eingebunden werden oder Mieter auf einen Gerätepool zugreifen, Babysitterdienste oder Mitfahrgelegenheiten anbieten. Der große Vorteil ist laut Schneid die Sicherheit: „Die App läuft auf deutschen Servern.“ Und anders als Google greife die App nicht auf das Adressbuch des Nutzers zu und betreibe keinen Datenhandel. Als Mehrwert für alle User gibt es Regionalnews und Polizeimeldungen. Regelmäßige Gewinnspiele sollen den Anreiz erhöhen, die App zu nutzen. Die vier Männer haben ihr Startup vor einem Jahr gegründet, vor drei Monaten ging die App online und hat derzeit etwa 1500 Nutzer. Sie läuft auf PCs, Tablets und Smartphones und kann im Playstore kostenfrei heruntergeladen werden. Noch sind die Gründer in der Entwicklungsphase. Später sollen Unternehmen und Institutionen für die Nutzung zahlen. Für soziale Einrichtungen und Vereine soll der Service kostenfrei bleiben. „Wir schaffen eine SUP2U-Welt, in der der Nutzer alles, was er braucht, griffbereit hat“, sagt Schneid. Dass er Branchengrößen wie Doodle, WhatsApp, Facebook und andere angreift, stört ihn nicht. Im Gegenteil, die App sei eine Kampfansage an alle.

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