Rhein-Pfalz Kreis Ein Platz der Begegnung

Die den Platz eingrenzenden Straßen – hier die Hauptstraße – werden ebenfalls neu gestaltet.
Die den Platz eingrenzenden Straßen – hier die Hauptstraße – werden ebenfalls neu gestaltet.

«Schifferstadt.» Das Wirken in den Fachausschüssen der Räte besteht aus viel Fein- und Kleinarbeit. Und so haben sich die Mitglieder des Bauausschusses am Mittwochabend ausgiebig mit Pflastersteinsorten, Wegbreiten, Einfassungen von Grünflächen und Abstellplätzen für Fahrräder beschäftigt. Die beiden Planerinnen Anja Senn und Ingrid Schwarz vom Büro WSW und Partner in Kaiserslautern stellten den überarbeiteten Entwurf vor, in den Anmerkungen und Änderungswünsche aus vorigen Sitzungen und den Bürger-Workshops eingeflossen sind (wir berichteten mehrfach). Die Umgestaltung des Kreuzplatzes wird über das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt von Bund und Land gefördert. Rund 675.000 Euro sind für die Gestaltung des Platzes angesetzt, weitere 500.000 Euro für den Umbau von Haupt- und Speyerer Straße im Bereich des Kreuzplatzes. Zuviel, fand Rudolf Magin (UWG), denn trotz Förderung müsse die Stadt Schifferstadt ja 25 Prozent der Kosten tragen. Das sei aber von vorneherein klar gewesen bei der Teilnahme am Förderprogramm, entgegnete Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne), „da hätten wir ja gar nicht erst mitmachen brauchen“. Die Sitzung hatte auch Anwohner des Kreuzplatzes ins Rathaus gelockt, darunter eine Familie mit Kindern. Die freuten sich sicherlich, als die geplanten Spielflächen und Vorschläge für Spiel- und Bewegungsgeräte für alle Generationen vorgestellt wurden. Denn der Platz mit den markanten Platanen soll grüne Nischen erhalten, Spielbereiche, die mit schmalen Pfaden verbunden werden, einen Brunnen mit Sitzgelegenheiten – Flecken, wo sich die Schifferstadter begegnen können. Am Trafohaus sind Abstellplätze für Räder vorgesehen. Die Hauptstraße und die Speyerer Straße begrenzen den Kreuzplatz mit seiner charakteristischen Dreiecksform. „Der Platz soll wie aus einem Guss wirken, deswegen muss man die Straßen in die Gestaltung mit einbeziehen“, erläuterte Anja Senn. Sie sollen niveaugleich mit den Gehwegen gepflastert werden, ähnlich dem Schillerplatz. Am Anfang und Ende des Platzes sollen Rampensteine die Pflasterung der Straßen begrenzen. Zusammen mit einigen Rankstelen „mit dezenter Bepflanzung“ entlang der Straßen soll dies die Autofahrer auch optisch bremsen – in diesem Straßenabschnitt soll dann Tempo 20 gelten. In der Hauptstraße wird es laut Entwurf zehn Parkplätze geben, die Senkrecht-Parkplätze in der Speyerer Straße entfallen. Die Pläne für die Straßen seien ein Vorgriff auf das Mobilitätskonzept, das doch in Arbeit sei, kritisierte Rudolf Magin (UWG), „da werden doch Verkehrsströme schon beeinflusst“. Jana Hempel, Leiterin des Fachbereichs Bauen, beruhigte: Mit den Experten sei dies abgestimmt, „es gibt da keine Bedenken“. Überhaupt sind nach Auskunft der Planerinnen viele im Boot: Polizei, Stadtwerke, Behinderten- sowie Radfahrer- und Fußgängerbeauftragter beispielsweise. Letzterer, Markus Dietz, fand in der Sitzung den Kreuzplatz „sehr schön geplant“, äußerte aber Bedenken, dass Fußgänger und zur Grundschule radelnde Kinder auf gefährliche Wege geleitet werden könnten wegen des schmalen Gehwegs an der Hauptstraße. Mehr Platz sei da aber nicht, sagte Ingrid Schwarz und verwies auf den breiteren Gehweg auf der anderen Seite oder gleich den sicheren Weg über den Platz. Reiner Huber (CDU) wollte gerne eine Reduzierung der Wege auf dem Platz in den Entwurf festgeschrieben haben, da ihm der Weg am Trafo-Haus zu breit und zu viele Wegeverbindungen geplant seien. Thomas Lorch (SPD) und Klaus Pohlmey (Grüne) plädierten aber dafür, „endlich voranzukommen“. Es sei ein gelungenes Konzept und eine durchdachte Planung. Am Ende beschloss der Ausschuss bei einer Gegenstimme (UWG) die Entwurfsplanung.

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