Kreis-Kolumne Eingekreist: Ein Urlaub, nach dem man erst mal Urlaub braucht

Am Flughafen interviewt: Silke Aschbacher aus Hanhofen.
Am Flughafen interviewt: Silke Aschbacher aus Hanhofen.

Von einem denkwürdigen Heimflug und einer rätselhaften Mailflut

Urlaub: Gestrandet am Flughafen auf „Malle“

Raus aus dem Dorf, Urlaub machen, feiern. Das hatten sich Silke Aschbacher und Tobias Krämer für ihren Urlaub auf Mallorca vorgenommen. Hat auch funktioniert. Nur dass die letzte Übernachtung am Flughafen sein sollte, hatten die Freunde aus Hanhofen nicht kalkuliert.

Ein Tag vorm Abflug zogen Unwetter über die Insel. Planmäßig brachen Aschbacher und Krämer am Donnerstag zum Flughafen in Palma, der Hauptstadt, auf. Dort: Chaos. „Es wurden zig Flüge gestrichen, unter anderem unserer“, berichtet Aschbacher per Sprachnachricht am späten Abend kurz nach 23 Uhr. Da hat sie sich mit Krämer schon notdürftig aus Handtüchern ein Nachtlager in einer Ecke des Flughafens eingerichtet. Ringsum: Menschen aller Nationalitäten. Fernsehteams sind unterwegs. Auch die Hanhofener werden interviewt.

Erst nach mehrmaliger Nachfrage erfahren sie: Sie können erst 24 Stunden später fliegen. Sich ein Hotel für eine Nacht zu nehmen sei keine Option gewesen, erzählen sie später. Preise um die 2000 Euro für ein Zimmer seien gehandelt worden. Gut, dass die beiden Hanhofener die Situation mit Humor nehmen und Meister im Zeitvertreiben sind. Die Uno-Karten werden blank gespielt, die Laufbänder für kurze Slapstick-Einlagen genutzt, es wird gelesen und tatsächlich ein bisschen geschlafen in dem ganzen Tumult.

Um 15.30 Uhr, so die Annahme des Duos, soll am Freitag ein Flugzeug starten. „Am Gate mussten wir feststellen, dass uns die falsche Uhrzeit genannt wurde“, berichtet Aschbacher über den Fortgang des Unglück. Der richtige Flieger sollte um 14.30 Uhr abheben. Tat er aber nicht, weil er zwei Stunden Verspätung hatte. Um 17.13 Uhr die Erlösung: Das Boarding beginnt.

20.43 Uhr, das nächste Lebenszeichen: „Wir sind leider noch nicht in HanHOFEN, sondern in HanNOVER. Aber immerhin in Deutschland“, ist bei Aschbachers Update zu lesen. Das Auto der beiden Reisenden steht im Baden-Airpark und die Parkuhr tickt. Das ist Aschbacher und Krämer in dem Moment egal. Der nächstbeste ICE in Richtung Heimat wird’s. Gewiss ist: Dieser Mallorca-Urlaub wird beiden ewig im Gedächtnis bleiben.

Quiz: Mysteriöse Mails aus der Oberlausitz

Wenn in den vergangenen Wochen mittwochs der neueste Teil unseres Sommerquiz’ erschienen ist, dann war unser Postfach in kürzester Zeit gefüllt mit meist richtigen Antworten. Die Absender waren – logisch – meist Menschen aus Speyer und dem Umland.

Bei dem Rätselbild, das das Kinderhospiz in Dudenhofen zeigte, war das anders: Auffällig viele Einsendungen kamen aus den verschiedensten Orten in ganz Deutschland. Nun ist es ja nicht verboten, an unserem Quiz teilzunehmen, auch wenn man nicht im Speyerer Umland wohnt.

Stutzig machte die Redaktion aber, dass fast 30 Teilnehmer mit verschiedenen Namen vermeintlich aus dem gleichen Haus in einem 2000-Seelen-Örtchen in Sachsen stammt. Google sei dank lässt sich heutzutage ja sogar sehen, wie es dort aussieht. Ein Hochhaus, in dem zig Teilnehmer am Quiz einer Zeitung am anderen Ende der Republik wohnen könnten, ist dort nicht auszumachen. Woher kommen also die Mails? War hier Künstliche Intelligenz am Werk? Hat sich jemand einen Scherz erlaubt? Oder gibt es tatsächlich so viele treue Leser der Speyerer Rundschau in der Oberlausitz? Auch hierüber darf gerätselt werden.

Ein schönes Wochenende wünschen Susanne Kühner und Timo Leszinski

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