Kommentar Es ist höchste Zeit für Verbesserungen

Wie können Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden? Diese Frage stellen sich nicht nur Unternehmen, sondern auch öffentliche
Wie können Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden? Diese Frage stellen sich nicht nur Unternehmen, sondern auch öffentliche Verwaltungen.

Die Grünen haben die Verbandsgemeinde und die Arbeitsweise der Verwaltung infrage gestellt. Das ist legitim und kann helfen.

Jürgen Schall und seine Kollegen von den Grünen haben mit ihren Anträgen in ein Wespennest gestochen. Sie haben die Verbandsgemeinde infrage gestellt und Defizite in der Arbeitsweise der Verwaltung angedeutet. Sicher spielt eine Rolle, dass der Großteil der Grünen-Fraktion aus Römerberg kommt. Dort herrscht seit der Fusion eine gewisse Unzufriedenheit mit der Verbandsgemeindeverwaltung. Kein Wunder: Früher war die Gemeinde eigenständig, die Wege waren kürzer. Heute ist der Ort mit rund 10.000 Einwohnern rechtlich gleichgestellt mit Dudenhofen, Harthausen und Hanhofen. Die Verwaltungsmitarbeiter müssen sich um vier Ortsgemeinden und eine Verbandsgemeinde kümmern, der Absprachebedarf ist höher, die Bürokratie tut ihr Übriges.

Nichtsdestotrotz sind die Anträge der Grünen gerechtfertigt. Das Jubiläum – zehn Jahre Verbandsgemeinde – sollte nicht nur Anlass zum Feiern, sondern auch zum Hinterfragen sein. Die Untersuchung der Kommunalberatung war der Auftakt. Die Verwaltung muss umstrukturiert werden – das ist angesichts des Fachkräftemangels und der zunehmenden Anforderungen an den Staat eine Herausforderung, aber notwendig. Es gilt wegzukommen vom Kirchturmdenken der Ortsgemeinden hin zum sach- und projektbezogenen Arbeiten – gerade im Baubereich bei Kita-, Schul-, und Straßensanierungen. Zum Wohle der Bürger, die sich ja künftig auch als Berghäuser, Heiligensteiner, Mechtersheimer, Hanhöfer, Harthäuser und Dudenhöfer sehen können und sicher eher (weiter) engagieren wollen, wenn sie unkompliziert mit der Verwaltung zusammenarbeiten können. Debatten wie jetzt im Verbandsgemeinderat helfen. Dort sitzen Menschen mit unterschiedlichem beruflichen Hintergrund, die sich (noch) für ihre Heimat einsetzen wollen. Deren Blick von außen kann wertvoll sein.

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