Rhein-Pfalz Kreis Fürstliches Möbelstück zurück

Einzigartiges Zeugnis Frankenthaler Porzellankunst: der Konsoltisch mit dem kurfürstlichen Monogramm CT.
Einzigartiges Zeugnis Frankenthaler Porzellankunst: der Konsoltisch mit dem kurfürstlichen Monogramm CT.

Ein Porzellantisch des Kurfürsten Carl Theodor aus der Porzellanmanufaktur Frankenthal, der einst zum Inventar des Mannheimer Schlosses gehörte, ist zurück. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) haben das edle Stück bei einer Auktion „wiedererworben“ und dafür einen hohen fünfstelligen Betrag bezahlt.

Es sei ein wahrer Glücksfall, eine kleine Sensation. Michael Hörrmann, Geschäftsführer der SSG, konnte seine Begeisterung bei der Präsentation kaum verhehlen. Warum das Stück für die Mannheimer so wertvoll ist, hat mehrere Gründe. Der Konsoltisch ist rar und ungewöhnlich. Und er stand einst tatsächlich im Barockschloss, wie eine historische Inventarliste verrät. „Wir wissen nicht genau, wie der Tisch in den Kunsthandel kam“, sagte Hörrmann. Doch es sei überaus wichtig gewesen, das fürstliche Möbelstück wieder nach Mannheim zu holen. „Es ist ein Stück Mannheimer Identität und eines der größten, erhaltenen Stücke der Frankenthaler Porzellanmanufaktur.“ Es war die SSG-Konservatorin Uta Coburger, die den Tisch im Internet entdeckte. „Die erste Frage, die wir uns stellten, lautete, ob das Objekt tatsächlich so bedeutend für uns ist“, erzählte sie. Doch genau das bestätigte ihr die führende Expertin für Frankenthaler Porzellan, Barbara Beaucamp-Markowsky. Also ist Coburger zur Auktion nach Berlin gereist und hat den Porzellantisch ersteigert. Finanzielle Hilfe bekamen die SSG dabei von der Kulturstiftung der Länder, die 13.000 Euro beisteuerte. Die Kenner der Porzellanmanufaktur Frankenthal ordnen die Arbeit dem Modelleur und Hofbildhauer Franz Conrad Link (1730-1793) zu. Beine und Tischplatte, heute aus Holz und Marmor, waren laut Beaucamp-Markowsky wohl ursprünglich auch aus Porzellan. Sie sind aber verloren gegangen. Erhalten ist die vordere Tischzarge, geschmückt mit dem kurfürstlichen Monogramm CT und Kurhut im typischen Rocaillen-Dekor der Zeit. Das Unikat und einzigartige Zeugnis Frankenthaler Porzellankunst des 18. Jahrhunderts, wie es Coburger nannte, ist noch bis zur sanierungsbedingten Schließung des Schlossmuseums ausgestellt.

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