VG Römerberg-Dudenhofen Feuerwehrleute ausgezeichnet: Immer erreichbar, immer da

Leisten wichtigen Dienst für die Gesellschaft: Feuerwehrleute aus der VG Römerberg-Dudenhofen.
Leisten wichtigen Dienst für die Gesellschaft: Feuerwehrleute aus der VG Römerberg-Dudenhofen.

Die Festhalle in Dudenhofen war am Samstagabend voll besetzt: Etwa 140 junge und erfahrene Feuerwehrleute aus der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen sind verpflichtet, befördert und für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Sie haben unterschiedliche Gründe, immer für andere erreichbar, immer für die Bevölkerung da zu sein.

Nicolas Schimpf steht am Anfang seiner Feuerwehrlaufbahn: Der 16-Jährige aus Harthausen wurde am Samstagabend von Silke Schmitt-Makdice (SPD), Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, per Handschlag verpflichtet. Er darf sich ab sofort Feuerwehrmannanwärter nennen. Schimpf kam durch seinen Bruder zur Freiwilligen Feuerwehr. Sein Stiefvater verkauft für einen großen Hersteller Feuerwehrfahrzeuge, weshalb der Jugendliche noch durch ein weiteres Familienmitglied mit dem Feuerwehrdienst vertraut ist. Im kommenden April beginnt Nicolas Schimpf seine Grundausbildung, danach bekommt er einen Melder und darf zu Einsätzen mitfahren.

Die 16-jährige Jule Major hat ihre Grundausbildung schon hinter sich. Sie kann bereits erzählen, wie es ist, wenn der Melder piepst, sie sich aufmacht zum Gerätehaus in Mechtersheim und anschließend mit Kameraden in den Einsatz fährt. Ihr erster Alarm war der Brand einer Gartenlaube in Harthausen. Die Römerbergerin kam vor der Corona-Pandemie zur örtlichen Jugendfeuerwehr. Sie hat Gefallen gefunden an der Gemeinschaft und daran, dass sie sich bei der Wehr technisches Verständnis aneignet.

Motto für den Einsatzdienst

René Schall ist einer der erfahrensten Feuerwehrmänner in Römerberg. Der 48-Jährige wurde für 35 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet. Was aktiv bedeutet, umschreibt Bürgermeisterin Schmitt-Makdice so: „René Schall ist immer erreichbar, immer da.“ Römerbergs Wehrführer Werner Huber bestätigt: „Ich kann ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen. Egal, was zu tun ist, René kümmert sich darum.“ Der Grund für Schalls schnelle Verfügbarkeit: Der Römerberger leitet den örtlichen Bauhof, ist daher auch tagsüber schnell an Einsatzstellen. Der Oberbrandmeister, der als Zugführer agieren kann, hat in den vergangenen Jahrzehnten beobachtet, wie die Feuerwehr moderner wurde. Sein Motto bei Herausforderungen ist jedoch immer gültig: Akzeptieren, was ist, und das Beste daraus machen.

Diesen Ratschlag nehmen sich auch Wehrleiter Stefan Zöller, seine Kollegen aus der Wehrleitung und Bürgermeisterin Silke Schmitt-Makdice zu Herzen. Ihre Aufgabe ist es, die Wehr fit für die Zukunft zu machen. Das heißt konkret, dass drei neue Feuerwehrgerätehäuser gebaut werden sollen, die den heutigen Ansprüchen an den Katastrophenschutz für die Bevölkerung, den Gesundheitsschutz für die Wehrleute und die Nachwuchsarbeit in der Jugendfeuerwehr gerecht werden. In Dudenhofen sollen im nächsten Frühjahr die Arbeiten für den Gerätehausanbau starten, in Römerberg steht fest, dass die Wehr langfristig vom Mechtersheimer Ortskern an den Ortseingang neben das Autohaus zieht, und in Harthausen hoffen Schmitt-Makdice und Zöller darauf, die intensiven Gespräche mit Eigentümern einer potenziellen Fläche zu einem positiven Abschluss bringen zu können.

Wissen an Junge weitergeben

René Schall sieht es als größte Aufgabe im Feuerwehralltag an, das Wissen der Erfahrenen an die junge Generation weiterzugeben. Was er dem Feuerwehrnachwuchs mitgeben möchte, ist der Grundsatz: „Auch wenn es schwer wird, einfach weitermachen. Der guten Sache treu bleiben“, formuliert der 48-Jährige. Er gibt zu, dass er nach der Gasexplosion in Harthausen, bei der er im Einsatz schwer verletzt wurde, ans Aufgeben gedacht habe. Der Austausch mit den Kameraden habe ihn aber bekräftigt dabeizubleiben. „Ich habe mir gedacht: ,Jetzt erst recht.’ Ich möchte die Erfahrungen, die ich damals gemacht habe, unbedingt weitergeben“, sagt Schall. Was ihn zudem bei der Wehr hält, ist der sehr enge Freundeskreis, der sich dort entwickelt habe. „Etwas, das das Leben lebenswert macht“, findet er.

Der neuverpflichtete Nicolas Schimpf hat bei der Feuerwehr ebenfalls schon Freunde gefunden. Ihn eint, was so viele Wehrleute als ihre Berufung empfinden: Menschen helfen zu wollen. Nicolas Schimpf kann sich daher vorstellen, viele Jahre Feuerwehrmann zu bleiben und eine Laufbahn anzustreben, die ihm bei anderen erfahrenen Kameraden am Samstagabend aufgezeigt wurde.

Verpflichtung/Ernennung

Feuerwehrmannanwärter: Nicolas Schimpf/Leiter Einsatzzentrale: Michael Fürst

Beförderungen

Feuerwehrmann/-frau: Kai Albers, Luka Amourette, Jonas Antoine, Noel Backhaus, Lara Keßler, Alexandra Koppenhöfer, Marcus Lenz, Joana Nowack, Philipp Schimpf, Dominik Schrenk

Auszeichnungen

10 Jahre: Max Flörchinger, Paul Fuchs, Raphael Hoffmann, Yannik Wingerter; 15 Jahre: Julian Sold; 20 Jahre: Alexander Kämmerer; 25 Jahre: Daniel Ptak, Daniel Rohr; 30 Jahre: Michael Fürst, Daniel Reidenbach, Andreas Sprenger; 35 Jahre: René Schall

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