Rhein-Pfalz Kreis Gefährliche Querung für Radler

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Eine gefährliche Stelle für Radfahrer am Heßheimer Kreisel will die Ortsgemeinde entschärfen: vor allem die Einmündung der Umgehungsstraße, die die Radfahrer auf ihrem Weg Richtung Frankenthal kreuzen müssen. Teils emotional diskutierte der Rat in seiner jüngsten Sitzung darüber und beschloss, beim Landesbetrieb Mobilität nachzuhaken. Überlegt wird, zusätzliche Schilder anzubringen oder die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 zu reduzieren.

Momentan müssen die Radfahrer die Vorfahrt der Autofahrer beachten, wenn sie die Umgehungsstraße queren wollen. Allerdings sind schon Unfälle an dieser Stelle passiert. Und die Ratsmitglieder sorgen sich vor allem wegen der Kinder und Jugendlichen, die weiterführende Schulen in Frankenthal besuchen und dorthin unterwegs sind. Einig waren sich die Ratsmitglieder: Es sollte alles getan werden, damit Kinder den Radweg sicher benutzen könnten, auch dann, wenn sie Fehler machten, betonte Peter Frank (SPD). „Die Sicherheit der Kinder geht vor.“ Das könnte eventuell durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung erreicht werden, obgleich einige Ratsmitglieder daran zweifelten, ob diese auch immer eingehalten werden würde. Möglicherweise wäre aber auch Expertenrat von Nutzen, warf Ortsbürgermeister Karl Neunreither (SPD) ein. „Vielleicht gibt es noch andere Möglichkeiten als die, die wir kennen.“ Anlass der Debatte waren Unfälle mit Radfahrern an dieser Stelle. Jedoch, berichtete Neunreither, habe in einem Fall der Radfahrer mit Verantwortung zu tragen, da er nicht den Radweg benutzt hatte, sondern auf der Straße und dort auch weiter im Kreisel gefahren sei. Wo aber ein Radweg ist, bestehe auch die Pflicht, ihn zu benutzen, erklärte Alexander Koch, Leiter des Sachbereichs Verkehr bei der Polizei Frankenthal, auf Nachfrage. In einem anderen Fall habe ein Autofahrer dem querenden Radfahrer den Vortritt gelassen, ein zweiter Autofahrer habe dies nicht registriert und sei auf den Vordermann aufgefahren. Gegenwärtig gilt aufgrund der angebrachten „Vorfahrt-achten“-Schilder für Radfahrer die Vorfahrt der Autofahrer sowohl für alle, die aus dem Kreisel in die Umgehung einbiegen oder sie verlassen. „Eine normale Straßenverkehrsregelung ohne Schilder würde an diesem Kreisel zu unterschiedlichen Interpretationen führen“, sagt Koch weiter. Deshalb sei – um den Verkehr eindeutig zu regeln – der Radweg klar durch Schilder dem Autoverkehr untergeordnet worden. Ohne Beschilderung hätte beispielsweise der aus dem Kreisel in die Umgehungsstraße nach rechts abbiegende Verkehr dem aus Richtung Frankenthal kommenden Radler Vorfahrt gewähren müssen. Für Autos, die in den Kreisel von der Umgehungsstraße einfahren wollen, könnte die Situation ohne diese Verkehrsregelung nicht eindeutig sein. Zugleich könnte der Radfahrer vermuten, Vorfahrt zu haben, erläutert Koch. Dass das Ganze auf jeden Fall „mit Nachdruck“ betrieben werden solle, falls sich der Landesbetrieb Mobilität nicht gleich kümmere, betonte Michael Hack (CDU). |cei

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