Rhein-Pfalz Kreis „Georg Neumayers Forschung würdigen“

Mit einem Frankenthaler Bub beschäftigt sich der Hobbyastronom Rolf Schad am Donnerstag in einem Vortrag des Pollichia-Astronomie-Arbeitskreises. Widersprüche im Lebenslauf von Georg von Neumayer (1826-1909), der als Sechsjähriger nach Frankenthal kam, hat Schad recherchiert. Auch möchte er den Stellenwert des Forschers Neumayer in der Astronomie zurechtrücken, informierte der Augenarzt aus Zweibrücken vorab im Interview.

Herr Schad, mit welchen Sensationen warten Sie in Ihrem Vortrag auf?

Ich habe nichts sensationell Neues, bin jedoch auf widersprüchliche Darstellungen von Neumayers Lebenslauf gestoßen. Das haben Sie jetzt richtig gestellt? Ja, ich hatte sehr gute Quellen, unter anderem Vorlesungs- und Studierendenverzeichnisse der Ludwig-Maximilian-Universität München, wo Neumayer studiert hat. Im ersten Lebensabschnitt bis in die frühen 1860er-Jahre konnte ich die Widersprüche auflösen. Weitere Unklarheiten im späteren Leben will ich für einen zweiten Vortrag recherchieren. Wie wurden Sie darauf aufmerksam? Ich bin vor einiger Zeit auf Meteorbeobachtungen gestoßen, die Neumayer in Australien durchgeführt hat. Die scheinen mir bisher zu wenig gewürdigt. Bei diesen Recherchen bin ich dann auf verschiedene Versionen in seinem Lebenslauf gestoßen. Neumayers wissenschaftliche Arbeit ist natürlich ebenfalls Bestandteil meines Vortrags. Neumayer hat ja fast keinen Stellenwert in der Astronomie. Umso interessanter ist es, sich mit seinen Forschungen zu beschäftigen. Neumayer ist doch eher ein Begriff als Wegbereiter der Polarforschung. Ja, er war aber auch Seemann, hatte das Steuermannsexamen und konnte mit einem Sextanten anhand der Stellung der Sterne das Schiff navigieren. So kam es, dass er recht früh Meteoren beobachtet hatte, ja es waren mit die ersten, die auf der südlichen Halbkugel gemacht wurden. Übrigens nutzte er teilweise recht komplizierte, selbst gebaute Geräte. Auch hier versuche ich einen Nachbau. Sie interessieren sich für die Astronomie - und wurden Augenarzt. Die Astronomie hat mich schon immer interessiert. Mein Vater war Augenarzt – von ihm habe ich als wissensdurstiger Schüler verschiedene Linsen bekommen, um mir ein eigenes Teleskop zu bauen. Termin: „Georg von Neumayer – Meteor-Beobachtungen in Australien“, bebilderter Vortrag von Rolf Schad, Pollichia-Arbeitskreis Astronomie, Donnerstag, 4. August, 19.30 Uhr, Pfalzmuseum für Naturkunde, Bad Dürkheim, Kaiserslauterer Straße 111. | Interview: Christina Eichhorn/Foto: privat

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