Rhein-Pfalz Kreis Immer den gelben Fußspuren nach

Maxdorf. Schablonen, Sprühfarbe und einen Besen – mehr braucht es nicht für die besonderen Verkehrszeichen, die seit Kurzem den Weg zur Haidwaldschule zieren. Die Aktion des Schulelternbeirats soll den Abc-Schützen künftig den sichersten Weg ins Klassenzimmer zeigen. Und der ist einfach: immer den gelben Fußspuren hinterher.

„Der sichere Schulweg ist etwas ganz Wichtiges“, erklärt Schulleiterin Christine Sattler beim Ortstermin in Maxdorf. Schließlich sei die Verkehrssituation rund um die Haidwaldschule besonders morgens ziemlich angespannt. Zu dem Termin sind deshalb alle Beteiligten der Aktion „Gelbe Füße“ gekommen: Schulelternsprecher Martin Schmelzer, Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU), Thomas Lebkücher, Leiter der Polizeiinspektion Frankenthal, und sein Kollege Alexander Koch sowie die sieben Schüler, die in der vergangenen Woche fleißig Abdrücke auf den Gehwegen hinterlassen haben. Rund 60 Fußspuren und 26 Haltelinien haben sie gemalt – vom Heideweg im Siedlungsgebiet, vorbei an der Polizeistation und dem Friedhof, von der Jahnstraße bis zur Haidwaldschule führen die „gelben Füße“ und weisen den Weg. An Straßenübergängen signalisieren die leuchtendgelben Haltelinien „Achtung, stehen bleiben“ – gucken, und dann erst über die Straße gehen. Rund zwei Stunden habe die Aufsprüh-Aktion mit den sieben Grundschülern aus allen Klassenstufen gedauert, berichtet Schulelternbeirat Schmelzer. „Ein paar Schüler haben den Boden gekehrt und für die Farbe vorbereitet“, sagt er. „Dann haben andere die ,Frisch gestrichen‘-Schilder aufgestellt.“ Nur das Sprühen selbst hätten die Erwachsenen übernommen – wegen der Chemikalien, sagt Schmelzer, der sich von Berufs wegen sehr gut damit auskennt. Bevor die Aktion aber überhaupt losgehen konnte, musste so einiges erledigt werden: Nachdem die Schulleiterin die Idee mit den gelben Fußspuren schon im Januar an ihn herangetragen hatte, habe man erst einmal unter den Eltern eine Umfrage zur Verkehrssicherheit gemacht, erzählt Schmelzer. Das habe gezeigt, wie wichtig das Thema für viele Eltern sein: „Rund 70 Prozent haben an der Befragung teilgenommen.“ Bei einer Ortsbegehung mit der Frankenthaler Polizei habe man daraufhin die Stellen ausgesucht, an denen es besonders viel Verkehr gebe und Gefahr für die Abc-Schützen herrsche – zum Beispiel im Heideweg direkt vor der Polizeiwache oder in der Waldstraße. Die offizielle Genehmigung von Bürgermeister und Ordnungsamt sei dann aber kein Problem gewesen, sagt Schmelzer. „Sie standen der Aktion sehr positiv gegenüber und haben uns gut unterstützt.“ Positiv kommt die Aktion auch bei den Grundschülern an. „Mir helfen die gelben Füße“, sagt Erstklässler Leo, der bei der Aktion den Besen geschwungen hat. „Jetzt weiß ich, dass ich an den Haltestrichen stehen bleibe und genau schaue, bevor ich über die Straße gehe.“ Und die anderen Schüler sind sich einig: „Es hat ganz viel Spaß gemacht.“ Damit die „gelben Füße“ noch viel mehr Kinder sicher in die Schule bringen, will Sattler im Unterricht noch mal über das Thema sprechen, die Eltern auf die Verkehrssituation vor der Schule hinweisen und sie bitten, ihre Kinder auf dem sicheren Weg zur Schule zu schicken. Baumann und Schmelzer planen derweil schon die nächste Sprüh-Aktion. „Irgendwann muss man die Fußspuren ja auch wieder auffrischen“, meint der Bürgermeister. Sollte auch kein Problem sein: Zwei Sprühdosen haben sie noch. |xla

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