Rhein-Pfalz Kreis Jetzt kommt der Feinschliff

Die Wege auf dem Kreuzplatz werden beleuchtet, die Bäume jedoch nicht. Das hat der Rat beschlossen.
Die Wege auf dem Kreuzplatz werden beleuchtet, die Bäume jedoch nicht. Das hat der Rat beschlossen.

«Schifferstadt.»Dem Entwurf zur Umgestaltung des Kreuzplatzes hat der Schifferstadter Stadtrat am Donnerstagabend zugestimmt. Jedoch nicht ohne größere Diskussion im Vorfeld. Über Baumstrahler zum Beispiel. Die wurden mehrheitlich abgelehnt. Was genau die Planung beinhaltet, erfahren Bürger in einer Einwohnerversammlung am 10. September im Rathaus.

„Wir sollten endlich mal zustimmen, dass es auch vorwärts geht.“ Miriam Gruber (SPD) scheint die langwierige Diskussion in die falsche Richtung zu gehen. Und auch ihr Parteikollege Ulrich Schwind plädiert dafür, endlich in die Puschen zu kommen. „Es wäre ein Starterprojekt“, sagt er über den Kreuzplatz, dessen Umgestaltung über das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt des Landes Rheinland-Pfalz gefördert wird. Das sollte nicht „an die Wand gefahren werden“. Kurz darauf fällt dann auch die Entscheidung, dass das Planungsbüro WSW aus Kaiserslautern an der Ausarbeitung feilen darf. Mit 24 Ja- und drei Nein-Stimmen sprechen sich die Ratsmitglieder für das Projekt aus. Im Bau- und Verkehrsausschuss am 26. September wird die Detailplanung beraten, bevor der Stadtrat diese am 5. Dezember beschließen soll. Rund 675.000 Euro sind derzeit für die Platzgestaltung angesetzt. Hinzu kommen gut 500.000 Euro für Arbeiten an der Speyerer und Hauptstraße (wir berichteten). Aus dem Platz, der zur Hundewiese verkommen ist, soll ein netter kleiner Stadtpark werden. Bei der Planung sollen nicht nur alle Generationen, sondern auch die Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Installiert werden sollen Beete, teils überdachte Sitzgelegenheiten, Wasserspiele, eine Schach-Ecke und – ein Stein des Anstoßes für Reiner Huber von der CDU – Baumstrahler. Zudem werden die beiden Straßen niveaugleich angehoben, die Hauptstraße wird verschwenkt, es wird ein Fußgängerweg zwischen Speyerer und Hauptstraße angelegt und ein Gehweg entlang der Hauptstraße geschaffen. Es werden weiterhin ein Behindertenparkplatz und eine E-Ladestation eingerichtet. Welche Materialien und Einbauten gewählt werden, soll am Entwicklertag am 18. September besprochen werden – und eine Woche später im Ausschuss. Zu fast allen vor zwei Wochen im Doppelausschuss Bau- und Verkehr sowie Projekt Soziale Stadt angeregten Gestaltungspunkten gibt es an diesem Abend Redebedarf. Vor allem die 13 Baumstrahler für die Platanen zum Preis von zirka 10.000 Euro erhitzen die Gemüter. Von Lichtverschmutzung ist da auf der einen Seite die Rede, von einer gestalterischen Aufwertung auf der anderen Seite. Planerin Ingrid Schwarz steht dem Ganzen gelassen gegenüber. „Es ist Ihre Entscheidung“, betont sie mehrfach. Ein Artengutachter habe ihr versichert, dass die Baumstrahler für Insekten unbedenklich seien und nicht zum Tod der Tiere führen würden. „Aber die Qualität ist auch nur mit Bodenstrahlern haltbar.“ Die, betont Klaus Pohlmey (Grüne), seien wichtig, schließlich solle der Park kein „dunkler Angstraum“ werden. Und so entscheiden sich die Ratsmitglieder mehrheitlich gegen die Baumstrahler. Damit nicht genug. Die Fragen gehen weiter: Zur Lautstärke des Pflasters – „das hängt von der Materialentscheidung im Bauausschuss ab“, sagt Schwarz. Zur Sinnhaftigkeit des Straßenumbaus, wo doch ein Mobilitätskonzept erstellt wird – „die Mobilitätsgutachter haben die Entwürfe schon“, erklärt die Planerin. Und zu den Kosten, Fördermitteln und Ausbaubeiträgen der Bürger. Letztere werden auf alle Schifferstadter umgelegt. „Das ist so bei wiederkehrenden Beiträgen“, betont Schwarz. „Für die Anlieger ändert sich da nichts.“ Wie denn der Platz aussehen würde, wenn nur die Höchstfördersumme verwendet werde, will Christoph Werner (UWG) wissen. Und wie hoch die eigentlich sei. Wie viel Geld pro Quadratmeter – 1448 sind es insgesamt – von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion bewilligt werden wird, kann Schwarz noch nicht sagen. Denn die Förderung kann nun erst beantragt werden. Zudem gilt: Eine Höchstfördersumme X kann nicht allein ausgeschöpft werden. „Da geht man nicht mit 20 Cent in den Gutselladen und fragt, was man dafür bekommt“, sagt sie im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Vielmehr sei es so, dass die Städte entscheiden, was sie machen wollen und die Städtebauförderung unterstütze lediglich. Einen Topf zum Ausschöpfen gebe es nicht. Termin Schifferstadter Bürger können sich am Montag, 10. September, um 19 Uhr im Ratssaal des Rathauses die Pläne anschauen und Fragen stellen. Das Planungsbüro WSW aus Kaiserslautern wird die Pläne vorstellen und weitere Auskünfte erteilen.

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