Dudenhofen Job-Dating in Dudenhofen: Schüler treffen auf 16 Unternehmen

Roland Dosch und Benedikt Seif (rechts) von der BBS Naturwissenschaften informieren die Schüler Hazal, Alicia und Hendrick (von
Roland Dosch und Benedikt Seif (rechts) von der BBS Naturwissenschaften informieren die Schüler Hazal, Alicia und Hendrick (von links) über den Beruf als Chemisch-technischer Assistent.

Ausschließlich Unternehmen mit offenen Stellen gab es für die drei Abgangsklassen der Realschule plus in Dudenhofen für einen Traumjob zu „daten“ . Der Veranstalter berichtet von guten Rückmeldungen aus dem vergangenen Jahr.

Die Chance, 16 Firmen an nur einem Vormittag zu besuchen, ist nicht alltäglich. Dabei noch 56 verschiedene Berufe kennenzulernen, toppt das Ganze. Die Schüler der drei Abgangsklassen in der Realschule plus Dudenhofen wissen zu schätzen, welche Vorteile ihnen das Job-Dating bringt. Das liegt nicht nur am Wohnzimmer-Gefühl.

Ein dreiviertel Jahr Vorlaufzeit braucht Marcus Metzger als didaktischer Koordinator der Veranstaltung, um Firmen zu rekrutieren. Seine Prämisse: „Ich möchte nur Unternehmen, die tatsächlich offene Stellen haben.“ Über 100 sind beim diesjährigen Job Dating in der Einrichtung im Angebot.

Im Schulgebäude verteilt sind die Mitarbeitenden der teilnehmenden Betriebe. In erster Linie geht es darum, mit einem Bewerbungsgespräch zum Erfolg zu kommen. Das gilt nicht nur für die Schüler. „Ein Vertreter der VR-Bank hat mir direkt heute Morgen eine Top-Rückmeldung gegeben von einem Jugendlichen, der im vergangenen Jahr durch das Job-Dating eingestellt wurde“, berichtet Metzger der RHEINPFALZ. Ein Optimalfall für den Pädagogen.

Direkt in den Beruf verliebt

Bei der Bank wird Hendrik Schoppe (15) auch antreten am gestrigen Vormittag. Freiwillig noch, als zusätzliche „Trainingseinheit“. Sein Ziel ist ein anderes: „Ich möchte einen Ausbildungsplatz als Immobilienmakler kriegen.“ Ein Praktikum hat er schon mal gemacht. „Ich hab mich sehr wohlgefühlt in der Firma und mich direkt in den Beruf verliebt“, verrät Hendrik.

Wo die Reise hingeht, weiß Xaver Kindsvater dagegen noch nicht. „Ich lasse alles auf mich zukommen“, merkt er an. Im Detail vorbereitet hat er sich auf die Gespräche nicht. Zugeteilt wurde er einer Elektrofachfirma, da er selbst keinen eigenen Wunsch äußerte. Ob ihm die Übung beim Job-Dating für künftige Bewerbungen helfen wird, kann Xaver nicht einschätzen.

Mit klaren Vorstellungen

Klare Vorstellungen über ihre Zukunft haben dagegen die 15-jährigen Jamie Fast und Leonie Merkel. Kauffrau für Büromanagement will die eine, Industriekauffrau die andere werden. Praktika haben beide hinter sich. „Ich erhoffe mir von dem Tag heute, bessere Möglichkeiten für eine Ausbildung zu bekommen und Erfahrung zu sammeln“, sagt Jamie.

Letzteres ist wichtig für ein sicheres Auftreten, wie Leonie erkannt hat. „Anfangs war ich sehr nervös, aber am Ende nicht mehr. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt“, erzählt sie nach ihrem ersten Dialog mit den Pfalzwerken. Der Job-Dating-Tag bringt was - das glauben die Schülerinnen fest.

Damit bekräftigen sie die Ansicht Metzgers, der herausstellt: „Die Schüler sind sozusagen in ihrem Wohnzimmer, fühlen sich heimisch und sicher in der bekannten Umgebung. Eine große Hürde fällt dadurch weg.“ Ernst nehme die Mehrheit das Angebot, sich mit dem Weg in eine Ausbildung hinein auseinandersetzen zu können. Zu 80 Prozent sei die Bewerbungsmappe von Schülern im Vorfeld am Stichtag abgegeben worden.

Erstmals hat Metzger auch weiterführende Schulen wie die Berufsbildende Johann-Joachim-Becher-Schule in Speyer mit ins Boot genommen. Lehrer Thomas Pfannendörfer bewertet das Mitmachen positiv, um den Kontakt zu den Zubringerschulen aus dem Umland zu pflegen. „Der direkte Austausch ist wichtig“, pflichtet ihm Stephan Emig vom Wirtschaftsgymnasium der BBS bei.

Metzger ist aus der Erfahrung der Vergangenheit heraus zuversichtlich, was die Nachhaltigkeit des Job-Datings angeht. „Wenn nur fünf das Angebot für ein Praktikum oder einen Einstellungstest bekommen, ist das für mich schon ein kleiner Erfolg“, unterstreicht er.

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