Zur Sache Kindercampus: Sechs Jahre Planung

Im Jahr 2018 hat die Gemeinde entschieden, mit der Sanierung und Erweiterung der Pestalozzi-Grundschule neben dieser eine neue, größere Kita als Ersatz für die protestantische Kita 1 zu bauen. Wie Altürgermeister Hans-Dieter Schneider in der Bürgerversammlung weiter erläuterte, sollte dafür das an die Schule angrenzenden Areals des damaligen Bauhofs genutzt werden. Mttlerweile ist dieser im Gewerbegebiet An der Fohlenweide in ein neues, größeres Gebäude gezogen. Für den Kindercampus sollte Geld aus dem Landesförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ genutzt werden. Voraussetzung dafür war, dass ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde, das geschah 2019. Das Projekt wurde Kindercampus genannt, weil Kindergarten und Grundschule auf einem Gelände – mit gemeinsamer Mensa und erweitertem Betreuungsangebot – sein sollten und so der Übergang vom Kindergarten in die Schule erleichtert werden sollte, erklärte Schneider. Das Städtebauförderung sei lukrativer gewesen als die übliche Kita-Förderung, Schneider sprach von mehreren Millionen Euro, die so mehr generiert werden konnten. 2020 ging es in die Planungsphase: Die sogenannte Raumplanung in Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD), dem Landes- und Kreisjugendamt sowie der Kita- und Schulleitung.

Im Jahr 2021 ging man von rund zwölf Millionen Euro Gesamtkosten aus. Von 2021 bis 2023 mussten die Pläne überarbeitet und an die Förderbedingungen angepasst und optimiert werden. So hätte die Gemeinde gern mehr Räume gebaut, um künftigen Engpässen vorzubeugen. „Doch die Fördergeber verneinten“, erklärte der Altbürgermeister. Eine Erweiterung sei bei Bedarf aber möglich, denn die Gemeinde habe ein „Reservegelände“ für weitere Schulsäle. Zudem konnten zwei Grundstücke neben dem Schulgelände erworben werden: „So kann der neue Schulhof größer und attraktiver gestaltet werden“, erläutert Hans-Dieter Schneider in der Bürgerversammlung.

Zwischenzeitlich wurde das alte Schulgebäude für 2,1 Millionen Euro komplett saniert, Fertigstellung war Ende 2023. Die Renovierung der Schulturnhalle soll nach den Sommerferien abgeschlossen sein. In der Zeit erhöhten sich die Kosten in Baubranche, entsprechend mussten die Zuschussanträge für den Campus angepasst werden. Im Oktober 2023 erteilte die Kreisverwaltung die Baugenehmigung: Damit konnten die Anträge an die vier Zuschussgeber gestellt werden: ADD, Struktur- und Genehmigungsbehörde, Landesjugendamt und Kreisverwaltung. Im April und Mai dieses Jahres sind die Genehmigungen für den sogenannten „Vorzeitigen Maßnahme-Beginn“ für die Schulerweiterung und Kita der Gemeinde erteilt worden, Baubeginn ist nun in den Sommerferien. Die geplanten Kosten für die Bau und Planung liegen aktuell bei 17, 5 Millionen Euro, Es ist das bisher teuerste Bauprojekt für die Gemeinde Mutterstadt.

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