Rhein-Pfalz Kreis Konzept soll Ort gegen Hochwasser wappnen

Ein Hochwasserschutzkonzept soll für Dirmstein erstellt werden. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen. Außerdem bekräftigten die Dirmsteiner Lokalpolitiker erneut ihr Votum für einen großflächigen Edeka-Markt im Baugebiet Nachtgärten.

Mit dem Hochwasserschutzkonzept zieht der Rat erste Konsequenzen aus zwei Starkregenereignissen im vergangenen Sommer, als binnen kurzer Zeit das Wasser kniehoch in den Straßen stand und die Dirmsteiner Keller vollliefen. Da das Land Rheinland-Pfalz für solche Konzepte Zuschüsse von bis zu 90 Prozent vorsieht, kommen auf die Ortsgemeinde nur rund 2500 Euro zu. Bei dem Prozess sollen die Bürger – und vor allem die betroffenen Anwohner – stark beteiligt werden. Erwin Fuchs, Bauamtsleiter bei der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, erinnerte an die Eigenverantwortung der Bauherren: „In einigen Fällen hätte eine Mauer zur Straßenseite einen überfluteten Keller vermeiden können. Kein Kanalnetz ist für solche Regenmengen ausgelegt.“ Eine erste Überprüfung des Kanalnetzes in der Lokalbahnstraße habe außerdem ergeben, dass die Rohre dort mehr als ausreichend seien. Der Starkregen im Frühsommer, als bis zu 40 Liter pro Quadratmeter binnen einer halben Stunde auf Dirmstein niedergingen, hätte jeden anderen Ort der Verbandsgemeinde mit mindestens vergleichbaren Auswirkungen treffen können, meinte Ortsbürgermeister Bernd Eberle (FWG). Einig war man sich auch bei einem anderen Thema: Der 2011 gefasste Beschluss, im Neubaugebiet Nachtgärten einen 1200 Quadratmeter großen Einkaufsmarkt zuzulassen, hat der Rat erwartungsgemäß einstimmig bekräftigt. Das dem Vorhaben zugrunde liegende Einzelhandelskonzept musste aktualisiert und erneut den Ortsgemeinderäten Dirmstein, Laumersheim und Gerolsheim zur Abstimmung vorgelegt werden. Wie am 7. Oktober berichtet, wurde das im Laumersheimer Rat abgelehnt. Das ergab sich, weil die SPD als Kritiker des Konzepts die gleiche Stimmenzahl aufbot wie FWG und CDU als Befürworter. Das Argument der Sozialdemokraten war, dass das Konzept die Chancen schmälere, in Laumersheim einen Supermarkt anzusiedeln. Die Dirmsteiner Politiker zeigten sich darüber am Mittwoch verwundert und verärgert. „Die Laumersheimer verbauen hier eigentlich ihrer eigenen Bevölkerung Einkaufsmöglichkeiten“, sagte der FWG-Fraktionsvorsitzende Theo Halama und stieß damit auf breite Zustimmung seiner Ratskollegen. |evg

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