Rhein-Pfalz Kreis Lass’ die mal machen

Es gibt entlang des Rheins unbeliebtere Weihnachtsmärkte als die in Mainz und Köln. Eine Gemeinsamkeit beider Bistumsstädte ist, dass ihre Märkte direkt an den katholischen Kathedralen stattfinden. Speyer schert in dieser Hinsicht aus der rheinischen Dreifaltigkeit aus. Den hiesigen Weihnachtsmarkt an den Dom zu verlegen, ist kein neuer Vorschlag. Bei den Verantwortlichen hat er jedoch keine guten Karten: Das Speyerer Domkapitel vertritt den Standpunkt, „dass dem Dom als Gotteshaus und Ort des Gebets ein ruhiges Umfeld entsprechen sollte“, wie Bistums-Sprecher Markus Herr mitteilt. „Daher finden um den Dom herum keine Märkte statt – zumal die breite Maximilianstraße hervorragende Möglichkeiten für Märkte aller Art bietet.“ Wie Stadt-Sprecher Matthias Nowack berichtet, hat es „in der Vergangenheit immer mal wieder Überlegungen zur Ausweitung beziehungsweise zur Veränderung des Standorts für den Weihnachtsmarkt gegeben“. Zuletzt aber ohne konkrete Gespräche mit dem Domkapitel. Bisher sei eine Verlegung mit Rücksicht auf den Einzelhandel in der Innenstadt nicht ernsthaft in Erwägung gezogen worden, erklärt Nowack. „Verlegungen des Weihnachtsmarktes sind immer auch eine Frage der am Standort vorhandenen Infrastruktur und Gegebenheiten, die intensiv geprüft werden müssten, natürlich auch unter Beteiligung der Beschicker.“ Apropos Beschicker. Diese sind laut Andreas Barth, Sprecher der Markt-Schausteller, mit der derzeitigen Form des Angebots zufrieden. Auch, was die Umsätze angeht. „Ich würde an diesem Konzept nichts ändern“, so Barth. Speyer sei „mit Sicherheit bei den schönsten Weihnachtsmärkten dabei“. Mit Blick auf die in Köln gewählte Form direkt am Dom – mit über vier Millionen Besuchern vom Institut für Handelsforschung 2013 als bundesweit beliebtester „Budenzauber“ gekürt – zuckt Barth mit den Schultern: „Leute, die immer nur eine Kopie machen, die bleiben ewig Zweiter.“ Na denn: auf ein Neues ab dem 23. November!

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