Rhein-Pfalz Kreis Mehr Platz für Spieler und Schiris

Heute kommt nicht mehr nur ein Schiedsrichter zu den Spielen, sondern ganze Gespanne – „teils mit Frauen“, sagt ASV-Chef Alfons
Heute kommt nicht mehr nur ein Schiedsrichter zu den Spielen, sondern ganze Gespanne – »teils mit Frauen«, sagt ASV-Chef Alfons Wiebelskircher. Sie brauchen eine eigene Umkleide. Die gibt es in Maxdorf nun.

«Maxdorf.» Drei Büro- und Schulungsräume, zwei Umkleidekabinen für Unparteiische, zwei WCs, ein Waschraum und eine kleine Küche: In den Neubau auf dem Vereinsgelände des ASV Maxdorf sind rund 160.000 Euro geflossen. Nach zwei Jahren Bauzeit hat Vereinschef Alfons Wiebelskircher das Gebäude am Samstag offiziell eröffnet.

Der Neubau neben dem vorhandenen Vereinsgebäude war dringend erforderlich, um der Vereinsjugend sowie den Schiedsrichtern bei Heimspielen ausreichend Platz bieten zu können. „Früher kam ein Schiedsrichter, heute kommen Schiedsrichtergespanne – teils mit Frauen, die selbstverständlich eine eigene Umkleidekabine haben sollten“, erläuterte der ASV-Vorsitzende Alfons Wiebelskircher den Gästen bei der Einweihung am Samstag einen Grund für den gestiegenen Platzbedarf. Der andere Grund sei die erfolgreiche Nachwuchsarbeit des ASV in den Sportarten Fußball, Handball und Tischtennis. Fast 400 Kinder und Jugendliche seien momentan in 16 Jugendmannschaften aktiv. „Wir haben für jedes Team Betreuer, darunter sogar ausgebildete“, sagte er. Ein erster wichtiger Baustein für die Jugend, „auf die wir großen Wert legen“, sei vor einigen Jahren bereits der Bau des Kunstrasenplatzes für eine halbe Million Euro gewesen. Wie damals hätten ASV-Mitglieder auch jetzt beim Neubau, dem zweiten Großprojekt, vieles in Eigenleistung erledigt. „Unsere Helfer haben rund 2500 Arbeitsstunden geleistet“, sagte Wiebelskircher. Als herausragende Beispiele nannte er Ludwig Schimbeno und Heinz Hundeloh. Die beiden ASV-Urgesteine hätten mit am stärksten angepackt. Trotzdem hätte der Verein das Vorhaben nicht alleine stemmen können. Erst die Zuschüsse von rheinland-pfälzischen Landessportbund (41.300 Euro), der Ortsgemeinde (24.000 Euro), dem Rhein-Pfalz-Kreis (11.800 Euro) sowie einem Zuschuss von 55.000 Euro der Dietmar Hopp Stiftung hätten das Vorhaben ermöglicht. „Das soziale Engagement dieser Stiftung in der gesamten Region ist kaum in Worte zu fassen“, lobte der ASV-Vorsitzende. Sein Dank gelte aber auch all den anderen Spendern und Sponsoren, allen voran der RV Bank Rhein-Haardt. „Ich bin stolz und freue mich, dass wir das geschafft haben“, sagte Wiebelskircher. Jetzt fehle nur noch das Mobiliar, für das noch mal fast 30.000 Euro anfielen. Henrik Westerberg von der Dietmar Hopp Stiftung sagte, der Neubau sei nicht zuletzt das Verdienst des ASV-Vorstands. „Vor zwei Jahren stand ich mit Herrn Wiebelskircher vor den Fundamenten, das die Mitglieder angelegt hatten. Dabei stellte er mir die Vision vor. Heute steht hier ein schönes Gebäude für den gesamten Verein“, sagte Westerberg. Zur Feier des Tages überreichte er dem ASV einen symbolischen Fußball. „Der bekommt einen Ehrenplatz“, kündigte Wiebelskircher an. Im Verein würden Jugendlichen wichtige soziale Kompetenzen vermittelt, hob Ortsbürgermeister Werner Baumann (CDU) hervor. Maxdorf habe das Glück, dass mit der Bürgerstiftung und der Stiftung der ehemaligen Raiffeisenbank gleich zwei Stiftungen die Jugendarbeit in der Kommune unterstütze. Margitta Moeller vom Landessportbund freute sich, dass es auf dem ASV-Sportplatz „immer wuselt“. Die steigende Anzahl von Kindern und Betreuern sei wichtiger als das Abschneiden der ersten Mannschaft. An dieser Stelle knüpfte Wiebelskircher mit der einzigen Kritik an jenem besonderen Samstagmorgen an: Es sei leider Mode geworden, die Kinder einfach nur abzuliefern und vom Verein dann eine Rundum-Betreuung zu erwarten. Gleichzeitig seien auch immer weniger Eltern bereit, sich ehrenamtlich im Verein zu engagieren.

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