Rhein-Pfalz Kreis Monsignore Otto Kern vor 70 Jahren zum Priester geweiht

Otto Kern Repro Lohrbächer
Otto Kern Repro Lohrbächer

RÖMERBERG. Nicht nur die britische Queen Elisabeth II. konnte dieser Tage auf ein 70-jähriges Platinjubiläum zurückblicken. Auch Monsignore Pfarrer Otto Kern beging diese Woche in großer Dankbarkeit und in aller Bescheidenheit den seltenen Jahrestag. 1952 wurde er im Dom zu Speyer durch Bischof Joseph Wendel zum Priester geweiht.

Der mittlerweile 95-jährige Jubilar, der in mehr als drei Jahrzehnten – von 1965 bis 1997 – als Pfarrer und Seelsorger von Heiligenstein (und ab 1979 von Mechtersheim) wirkte, wurde 2012 zum Ehrenbürger der Gemeinde Römerberg ernannt. Seit 2006 trägt er den päpstlichen Ehrentitel eines Monsignores. Durch zahllose Baumaßnahmen, um die er sich verdient machte, hat Pfarrer Kern Glaubens- und Begegnungsräume geschaffen.

Auch mit mehreren Publikationen und Vorträgen um die Orts- und Kirchengeschichte seiner Heimatpfarrei leistete der Jubilar Beachtenswertes. Mit der Veröffentlichung zweier Festschriften (1974/1987) und zahlreicher Aufsätze brächte er die Geschichte der Pfarrei St. Sigismund Heiligenstein und ihres Kirchenpatrons nicht allein den Gläubigen, sondern allen Heimatinteressierten näher. Ihm gelang es auch, in Form von Gedichten, Balladen und Liedtexten sowohl die „verschüttete Historie“ der ihm anvertrauten Pfarrgemeinde als auch die Bedeutung des Kirchenpatrons für die Pfarrei nachzuzeichnen. Mit der Überführung der Sigismund-Reliquie 1977 – zugleich das Jahr seines 25-jährigen Priesterjubiläums – mündete dieser Prozess zunächst in ein neues Bewusstsein für den fast vergessenen Kirchenpatron von Heiligenstein. Dieser gipfelte in der Aufstellung einer Sigismundfigur in der Kirchturmnische (1985) als äußeres und weithin sichtbares Zeichen der Verehrung des Kirchenheiligen.

Doch das Wesentliche und gleichsam das Entscheidende stellt das seelsorgerische und pastorale Wirken des Menschen Otto Kern dar. Aus Berufung ergriff er in jungen Jahren den Beruf des Priesters. Und er arbeitete und wirkte in all seinen Priesterjahren – und das bis heute - glaubhaft sowie mit großer innerer Überzeugung an der Verkündigung des Evangeliums. Ihm, dem guten Seelsorger und „Mann der Mitte“, gelang es über mehr als eine Generation hinweg, Traditionelles und Modernes wirkungsvoll miteinander zu verbinden.

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