Rhein-Pfalz Kreis Neubau liegt erst mal auf Eis

Dirmstein. Der TuS Dirmstein wird nicht so schnell wie erhofft zu einem neuen Sportgelände kommen, das im Gewerbegebiet Rottgasse entstehen soll (wir berichteten). Weil das derzeit genutzte Sportareal im Raumordnungsplan als Grünfläche beziehungsweise als Naherholungs- und Freizeitfläche ausgewiesen ist, dieses aber als Neubaugebiet für Wohnhäuser ein Baustein in der Finanzierung des neuen Sportgeländes ist, muss ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren eingeleitet werden. Ob noch in diesem Jahr gebaut werden kann, ist noch nicht klar.

Über die Dauer eines solchen Zielabweichungsverfahrens kann keine gesicherte Aussage getroffen werden. Erwin Fuchs, Bauamtsleiter bei der Verbandsgemeinde (VG) Grünstadt-Land, ist etwas optimistischer (halbes Jahr) als Dirmsteins Ortsbürgermeister Bernd Eberle (FWG), der mit bis zu einem Jahr Wartezeit rechnet. Froh wären alle Beteiligten, wenn es möglichst schnell ginge. Im April vergangenen Jahres hatte der TuS in seiner Jahreshauptversammlung seinen Mitgliedern die Pläne für das neue Sportgelände bei gleichzeitiger Bebauung des alten Sportgeländes mit Wohnhäusern vorgestellt. TuS-Vorsitzender Hans-Peter Fuhr sagte damals, dass es aus seiner Sicht keine Alternative zum Neubau eines Sportgeländes gebe, da Sportplatz und Clubheim abgewirtschaftet seien und der Verein über das Geld für eine Sanierung nicht verfüge. Neben dem Sportplatz ist auch eine Verlagerung des Clubheims in das nahe gelegene Gewerbegebiet Rottgasse vorgesehen. Ein Investor soll den Sportplatz und das Clubheim zu einem Fixpreis errichten, der Verein erhalte eine „Ablösesumme“ für sein altes Vereinsheim und verzichte auf das Erbbaurecht. Die Verträge mit dem Investor seien unterschriftsreif, so der Vereinsvorstand im April 2014. Derzeit will sich der TuS-Vorstand zu dem Projekt nicht äußern: „Kein Kommentar“, sagt Fuhr auf RHEINPFALZ-Anfrage. Die Planungen seien jetzt erst einmal auf Eis gelegt, sagt Ortsbürgermeister Bernd Eberle. „Jetzt weiter zu planen, macht ja keinen Sinn.“ So sei der Planungsstand derzeit der, wie er im Gemeinderat im September vorgestellt wurde. Dort wurden sowohl von Ratsmitgliedern als auch von Planer Matthias Braun einige Punkte beim Neubau der Sportanlage kritisch gesehen. So ist in der bisherigen Planung vorgesehen, dass der neue Sportplatz in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sein soll. Die Empfehlungen beim Bau einer Sportanlage raten jedoch laut Braun aus diversen Gründen dazu, das Spielfeld in Ost-West-Richtung zu legen. Es wurde zudem die Frage aufgeworfen, ob ein zusätzliches Kleinfeld gebaut werden muss. Ebenfalls kritisch gesehen wurde im ersten Planungsentwurf die Platzierung des neuen Clubheims am östlichen Rand des Geländes, da es so zu weit weg von der Ortsbebauung liege, was den Anschluss mit Versorgungsleitungen verteuern könnte. „Wo das Vereinsheim am Ende steht, ist abhängig davon, wo es am besten an diese Versorgungsleitungen anzuschließen ist“, betont Eberle nun im RHEINPFALZ-Gespräch. In weitere Detailplanungen soll es allerdings erst dann gehen, wenn absehbar ist, dass alles zum Tragen komme, sprich, das Zielabweichungsverfahren auf einem guten Weg ist. Damit dieses auf den Weg gebracht werden kann, wartet man derzeit laut Bauamtsleiter Erwin Fuchs auf die landesplanerische Stellungnahme der Kreisverwaltung Bad Dürkheim. Sobald diese eingetroffen sei, gingen alle Unterlagen an die Obere Landesplanungsbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt. Planer Matthias Braun glaubt, dass alle an einem Strang ziehen. Nach der Gemeinderatssitzung im September hätten Gespräche zwischen den Beteiligten stattgefunden, die gezeigt hätten, dass ein Konsens bei der planerischen Gestaltung gefunden werden kann. Doch Erwin Fuchs betont: „Es hängt jetzt alles vom Zielabweichungsverfahren ab.“

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