Rhein-Pfalz Kreis Noch bis Mitte Juni Teststrecke

91-83976177.jpg

Auf neuen Gleisen fahren die ersten Bahnen durch die Stadtteile Neckarstadt, Waldhof und Gartenstadt. Einige Wochen vor dem Start der Stadtbahn Nord am 12. Juni finden derzeit die Schulungen für die Fahrer der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) statt. Die Projektverantwortlichen haben sich einen ersten Eindruck von der neuen Strecke verschafft.

Als Linie 4 soll die neue Stadtbahnlinie künftig von den nördlichen Mannheimer Stadtteilen bis nach Bad Dürkheim verkehren. Die neu gebaute Strecke beginnt in Höhe der Bonifatiuskirche, Ecke Hochufer/Friedrich-Ebert-Straße in der Neckarstadt. „Die Bauarbeiten an der B 38 sind endgültig beendet, die Friedrich-Ebert-Straße ist wieder in jede Richtung zweispurig befahrbar“, sagt MVV-Geschäftsführer Marcus Geithe. Hier beginnt die Fahrt durch die Hochuferstraße und den Ulmenweg. Ins Auge fällt das frische Grün im Rasengleis. „Die Strecke selbst ist komplett fertig und von der Technischen Aufsichtsbehörde freigegeben. Wir biegen damit jetzt auf die Zielgerade ein“, berichtet Mannheims ÖPNV-Dezernent Christian Specht (SPD). An den Haltestellen sind nur noch Restarbeiten zu erledigen. An einigen Wartehäuschen fehlen die Scheiben, Fahrausweisautomaten müssen installiert werden, auch an Fahrrad- oder Gehwegen entlang der Strecke wird noch gearbeitet. „Dazu muss nun das Fahrpersonal geschult werden. Es ist wichtig, dass die Fahrer ein Gefühl für die Strecke bekommen“, erklärt Specht. Auf der Testfahrt lenkt Alexander Koch die Stadtbahn. Mit seinen 21 Jahren arbeitet er bei der RNV bereits als Ausbilder. Seine Aufgabe besteht darin, mit Übungsfahrten zunächst eine Gruppe von 30 Fahrern in die Gegebenheiten der neuen Strecke einzuweisen. „Ich mache darauf aufmerksam, wo Kindergärten sind“, nennt er ein Beispiel. Nach und nach sollen alle mehr als 350 Stadtbahnfahrer im Raum Mannheim/Ludwigshafen hier eingearbeitet werden, sagt RNV-Betriebsleiter Franz-Wilhelm Coppius. „Ich bin die Strecke jetzt fünfmal gefahren und habe nur positive Reaktionen erlebt“, versichert Ausbilder Koch. „Die Strecke fährt sich wunderbar und ist sehr kurzweilig“, erzählt er. Vom Ulmenweg kommend fährt die Bahn durch einen kleinen Tunnel unter der Riedbahn hindurch. Schon sind die neuen Wände mit bunten Graffitis verziert. Vorbei geht es an der Jugendverkehrsschule. Dann teilt sich die Strecke in zwei Äste beziehungsweise die zwei Endhaltestellen Carl-Benz-Bad und Waldfriedhof. In der Waldstraße gewinnt die Bahn ordentlich an Tempo. Nach dem Abbiegen in die Waldpforte wird es umso langsamer. Jemand war so frei, sein Auto auf den Schienen zu parken. Es dauert etwas, bis ein älterer Mann kommt und das Auto wegfährt. „Dem schicken wir ein Angebot für die RNV-Karte ab 60“, sagt Specht und lacht. Trotz der noch anstehenden Arbeiten ist bei den Projekt-Verantwortlichen nach dreieinhalb Jahren Bauzeit die Vorfreude auf die Inbetriebnahme groß. „Am 11. Juni um 11 Uhr ist die Eröffnungsfahrt“, kündigt Geithe an. Wie die RNV schon jetzt mitteilt, haben alle Neugierigen an diesem Tag die Gelegenheit, kostenlos mit der Stadtbahn Nord Probe zu fahren und die Strecke kennenzulernen. Am nächsten Tag startet der Regelbetrieb.

91-83992790.jpg
x