Otterstadt/Waldsee Otterstadter Altrhein: „Müllsituation gleich schlimm geblieben“

Nahe dem bei Wassersportlern beliebten Einstieg in den Otterstadter Altrhein: Teilnehmer der Cleanup-Aktion an der Altrheinklaus
Nahe dem bei Wassersportlern beliebten Einstieg in den Otterstadter Altrhein: Teilnehmer der Cleanup-Aktion an der Altrheinklause.

27 Wassersportler haben am Samstag rund 200 Kilogramm Müll im und am Otterstadter Altrhein eingesammelt. Die hohe Anzahl an Schnaken und das Hochwasser erschwerten die Aktion.

Die Wassersportler von der Organisation Surfrider Baden-Pfalz trafen sich am Samstagnachmittag an der Altrheinklause bei Waldsee. Mit Unterstützung des dort ansässigen SUP-Verleihs Trittbrett-Trend&Sport, der unter anderem kostenlos SUP-Boards zur Verfügung stellte, machten sich die Teilnehmer auf aufs Wasser. „Die Müll-Hotspots sind leider immer wieder die Stellen, die zum Verweilen, Sonnen, Baden oder Angeln einladen“, berichtet Daniel Kern von den Surfridern, die bereits zum sechsten Mal zur Aktion geladen hatten.

In diesem Jahr gestaltete sich die Müllsammlung allerdings schwierig, weil viele Inseln überflutet waren und ein Teil des Mülls bereits davongeschwemmt worden war. Auch an Land waren die Wassersportler durch die hohe Anzahl an Schnaken und das Hochwasser stark eingeschränkt.

Surfrider zieht ernüchternde Bilanz

Nichtsdestotrotz sammelten sie in rund zwei Stunden etwa 200 Kilogramm Müll ein – darunter waren auch skurrile Funde wie ein WC-Deckel und ein Fahrradanhänger. Daniel Kerns Bilanz fällt ernüchternd aus: „Ich würde sagen, die Situation hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Sie ist schlicht und ergreifend gleich schlimm geblieben. Deswegen versuchen wir mit unseren Kampagnen und Infoveranstaltungen, Cleanups, Social Media und unserer Homepage stetig aufzuklären“, sagt der Surfrider-Vertreter.

Er erklärt auf Nachfrage, dass Wassersportler oft das Gespräch mit Anglern, Badegästen und Spaziergängern suchten und dabei vermitteln wollten, dass es wichtig sei, den verursachten Müll mitzunehmen beziehungsweise Abfall aufzusammeln und zu entsorgen. „Denn das Meer startet hier direkt vor unserer Haustür. Was hier achtlos in den Rhein geworfen wird, landet irgendwann direkt in der Nordsee“, sagt Kern. Hinzu kommt, dass die bei Freizeitsportlern beliebten Inseln im Otterstadter Altrhein wichtige Schutzgebiete sind und Vögeln eigentlich als Rückzugsorte dienen sollen.

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