Rhein-Pfalz Kreis Rhein-Galerie: Fluch oder Segen?

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Die Entwicklung des Rheinufers vom einstigen Zollhof-Hafengelände bis zur Parkinsel ist ein Segen für Ludwigshafen. Die schicken Wohnhäuser direkt am Fluss, Firmengebäude mit atemberaubenden Fassaden und die Uferpromenade verleihen der Arbeiterstadt großstädtisches Flair. Es ist ein Vergnügen, mit dem Rad von der Pegeluhr bis in die Innenstadt am Rhein entlang zu fahren und diese grandiosen Bilder zu genießen. Aber auf die Rhein-Galerie hätte die Stadt an dieser zentralen Stelle besser verzichten sollen. Das Einkaufszentrum hat der gebeutelten Innenstadt den Rest gegeben. H&M, Tchibo, Fielmann und der DM-Drogeriemarkt sind in die Mall umgezogen, die fehlende Laufkundschaft in der Bismarckstraße hat kleine Läden und Gastronomen zum Aufgeben gezwungen. Inzwischen gibt es nicht nur in der City, sondern auch im Rathaus-Center Leerstände, Handyläden und Ein-Euro-Shops. Die meisten Besucher fahren mit dem Auto in die Galerie hinein und auch wieder raus. Die Geschäfte in der Stadt profitieren nicht von den angeblichen Kundenströmen aus der Süd- und Westpfalz und der Rhein-Neckar-Region. An normalen Wochentagen fragt sich der aufmerksame Gast des Centers, ob das Galerie-Geschäft tatsächlich so gut läuft, wie das Management stets betont. Seit einigen Monaten sind auch hier längere Leerstände zu beobachten. Wie viele werden es nach zehn Jahren sein, wenn etliche Mietverträge auslaufen? Wird die Rhein-Galerie vielleicht schon in 15 Jahren so wie heute die Walzmühle ein lebloses Geister-Center sein? Auf dem Galerie-Areal mit dem wunderbaren Blick auf den Rhein hätte die Stadt auch Gastronomie wie auf der Mannheimer Seite oder Freizeitangebote wie in Speyer ansiedeln können. Dort blickt man aus der Panoramasauna des Wellnesstempels Bademaxx auf den breiten Strom, und das Technikmuseum lockt Tausende Besucher an.

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