Land und Leute Rhein-Pfalz-Kreis-Kolumne: Von Hitzequalen und Sonnenanbetern

Einfach riesig ...
Einfach riesig ...

Was den Rhein-Pfalz-Kreis in dieser Woche beschäftigt hat. Kurioses, Abseitiges – und nicht ganz ernst Gemeintes aus den Dörfern.

Sommergefühle: Immer der Sonne nach

Jetzt war es in dieser Woche mal Sommer. Also so richtig. Mit Hitze. Mit 32 Grad in der Redaktion. Mit Tropennächten. Mit jeder Menge Eiswürfelgetränken. Und dann wird doch gestöhnt. Heiß. So heiß. Und die Sonne wird verteufelt. Ach die schon wieder. Heiß. So heiß. Aber es gibt Leben auf diesem Planeten, das reckt und streckt sich nach der Sonne. Auch bei 32 Grad. Sonnenblumen etwa. Und ja, sie haben nicht umsonst die Sonne im Namen und bestimmt auch irgendwie in ihren Blumenherzen.

Auf dem Weg nach Ludwigshafen (Heiß. So heiß) und dann eben auch auf dem Weg nach Hause treffe ich diese Sonnenblume auf dem Foto. Sie ist beeindruckend groß. Und sehr vital. Und ich fragte mich oft, ob sie echt ist. Ist sie. Inzwischen verblühen erste Blüten. Und morgens mache ich Bienen aus, die sich zum Frühstück einfinden. Da muss ich schon arg den Kopf in den Nacken strecken, um das Gesumse zu beobachten. Können Sonnenblumen so groß werden?

Wie ich mittels Recherchen in Erfahrung bringen konnte, gibt es Sonnenblumensorten, die wachsen so hoch hinaus, dass sie die Häuser ihrer Besitzer überragen. Verrückt. Es gibt im Übrigen rund 70 verschiedene Sonnenblumenarten. Die Sonnenblume kommt eigentlich aus Südamerika. Spanische Seefahrer brachten diese mit nach Europa. So ist es auf der Kinderseite des Bundesamts für Naturschutz zu lesen. Bald fand man heraus, dass sie nicht nur schön anzuschauen, sondern auch eine wirklich nützliche Pflanze ist. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die Sonnenblume in Russland und bald in ganz Osteuropa zur Ölgewinnung angebaut. Und wer kann sich schon das Supermarktregal ohne Sonnenblumenöl vorstellen. Abgesehen von Pandemie- und Krisenzeiten ...

Die Sonnenblume gehört zu den Pflanzen, die sich nach der Sonne ausrichten können. Die jungen Pflanzen machen das, indem sie während der Wachstumsphase den Stoff „Auxin“ produzieren. Dieser sorgt dafür, dass die Sonnenblume auf der beschatteten Seite tagsüber ein bisschen schneller wächst. Wissenschaftler nennen diese Fähigkeit „Heliotropismus“. Nachts dreht sich die Blüte wieder zurück nach Osten, um den Sonnenaufgang zu erwarten. Oder Bewunderer wie mich. Oder die Bienchen, die zum Frühstück kommen. Die Sonnenblume jedenfalls mag den Sommer. Und die Sonne. Ich habe die Glückliche noch nie stöhnen gehört. Heiß. So heiß ...

Ein erfrischendes Wochenende

wünscht Britta Enzenauer

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