Rhein-Pfalz-Kreis Schulessen: Caterer Ehrenfried hat Insolvenz angemeldet

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Der Heidelberger Caterer Ehrenfried hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen liefert Mittagessen unter anderem an sieben weiterführende Schule im Rhein-Pfalz-Kreis. Der Kreis als Schulträger findet es nicht gut, von der Insolvenz über eine Presseanfrage erfahren zu haben.

„Das ist schon der Hammer“, kommentiert Volker Knörr (CDU), dass die Kreisverwaltung erst über die Anfrage der RHEINPFALZ von der Insolvenz erfahren hat. Der Erste Kreisbeigeordnete ist für den Bereich Schulen verantwortlich und findet, dass man als großer Kunde des Caterers von diesem direkt hätte informiert werden müssen. Der hatte bereits Mitte September am Amtsgericht Heidelberg Insolvenz beantragt. Rund zwei Wochen später ist er an die Presse gegangen. Immerhin mit der Nachricht, dass er auch in der Insolvenz weiter Essen ausliefert. „Wir müssen das auch so annehmen. Wir sind schließlich vertraglich gebunden“, erläutert Knörr. Er und seine Kollegen im Kreishaus hätten inzwischen Kontakt zum Heidelberger Unternehmen aufgenommen. „Wir müssen die Entwicklung gut beobachten. Denn was ist, wenn Ehrenfried nicht weitermachen kann? Dann stehen wir für sieben Schulen ohne Schulessen da“, sagt Knörr. Der Auftrag müsse neu ausgeschrieben werden, in der Größe möglicherweise europaweit. „Bis das durch ist ...“, meint Knörr. „Wir müssen unbedingt auch an einer Zwischenlösung arbeiten.“

Ehrenfried beliefert Knörr zufolge die Realschulen plus in Böhl-Iggelheim, Limburgerhof, Maxdorf, Schifferstadt, Bobenheim-Roxheim und Dudenhofen sowie das Gymnasium Maxdorf. Das Unternehmen wurde 1963 in Heidelberg gegründet und ist seit 2009 bio-zertifiziert. An Kitas und Schulen im Rhein-Neckar-Kreis und Rhein-Pfalz-Kreis liefert Ehrenfried weiterhin jeden Tag rund 5000 Mahlzeiten. Als Begründung für die Insolvenz führt der Caterer weggebrochene Einnahmen während der Coronakrise sowie Kostensteigerungen für Energie und Lebensmittel an.

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