Bobenheim-Roxheim Sozialverein reagiert auf Veränderungen

Die Kleiderkammer will ihre Öffnungszeiten ausweiten.
Die Kleiderkammer will ihre Öffnungszeiten ausweiten.

Der Sozialverein Kunterbunt hat Probleme, seine Betreuungsangebote in den Oster- und Herbstferien aufrechtzuerhalten. Es fehlen qualifizierte Kräfte. In der Kleiderkammer dagegen läuft es gut.

Im Jahresbericht des Familienbüros innerhalb des Sozialvereins erläutert Andrea Hettmannsperger, dass nach den Bestimmungen des Jugendamts bei solchen Freizeiten mindestens eine der Betreuungskräfte eine qualifizierte pädagogische Ausbildung haben müsse. „Viele Jahre hatte die ehemalige Rektorin der Rheinschule diesen Posten inne“, so Hettmannsperger. „Aus Altersgründen steht sie uns leider nicht mehr zur Verfügung, das stellt uns vor eine große Herausforderung.“ Nach einer Lösung werde gesucht. Ein weiteres Problem sei die Auflösung des Ortsverbands der Arbeiterwohlfahrt (Awo), der seit Beginn des Ferienbetreuungsangebots ein zuverlässiger Kooperationspartner gewesen sei.

Umdenken muss der Verein, der auf zahlreichen Feldern der Jugend- und Sozialarbeit engagiert ist, auch bei den Sielmann-Naturrangern, die sich seit geraumer Zeit nicht mehr regelmäßig treffen – wegen Corona und weil Teamleiter Lukas Hettmannsperger im Studium stark eingespannt ist. Er und ein Teil der Bobenheim-Roxheimer Jugendgruppe wollen nach Angaben der Familienbüroleiterin am bundesweiten Sommercamp der Sielmann-Stiftung in Überlingen teilnehmen, doch wie es nach den Ferien mit den Rangern weitergehe, sei offen.

Schnelle, unbürokratische Hilfe

Vereinsvorsitzende Andrea Rech hebt anlässlich der Mitgliederversammlung ein recht großes Arbeitsfeld hervor, das aus nachvollziehbaren Gründen wenig öffentliche Aufmerksamkeit erfährt: die schnellen und unbürokratischen Hilfeleistungen für einzelne Personen oder Familien. Dazu zählten beispielsweise Kautionszahlungen, die Übernahme einer Stromrechnung oder der Kostenzuschuss zur Klassenfahrt. „Gerade diese Hilfe in Einzelfällen zeichnet unseren Verein aus, denn im Gegensatz zu vielen Fördervereinen dürfen wir nicht nur Gruppen, sondern auch einzelne Personen finanziell unterstützen“, so Rech.

Erfreut ist die Vorsitzende, dass sich die Teilnahme der vom Sozialverein betriebenen Kleiderkammer an der Veranstaltung „Kleiner Weg der Nachhaltigkeit“ Ende April gelohnt hat. Deutlich mehr Menschen fänden sich nun an dem Container im Kleinerweg ein, und zwar nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch wegen des Aspekts der Nachhaltigkeit. Es wird laut Rech überlegt, die Öffnungszeiten zu erweitern. Derzeit ist freitags von 15 bis 16.30 Uhr geöffnet. „Da diese ausschließlich von Ehrenamtlichen abgedeckt werden, freuen wir uns immer über neue helfende Hände.“ Nachdem es im Frühjahr einen Annahmestopp gab, nehmen die Helferinnen und Helfer derzeit wieder Kleiderspenden (Sommerkleidung) an.

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