Rhein-Pfalz Kreis Tagesklinik soll Lücke schließen

«Ludwigshafen.» „Kreiszentrum für seelische und soziale Gesundheit Limburgerhof“ – so könnte die geplante Tagesklinik für psychisch kranke Menschen einmal heißen. In der Diskussion ist eine Außenstelle der Stadtklinik Frankenthal in Limburgerhof. Der Chefarzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Matthias Münch, stellte die Idee am Dienstag im Kreissozialausschuss vor.

Die Idee für die teilstationäre Einrichtung ist nicht neu: Bereits im vergangenen Sommer hatte Limburgerhofs Bürgermeister Peter Kern (SPD) die Pläne bei einer Ortsbegehung vorgestellt (wir berichteten). In der Nähe des Bahnhofs, auf dem Gelände einer ehemaligen Spedition, soll die Tagesklinik 20 Plätze für psychosomatisch Erkrankte bereitstellen. Als Ableger der Stadtklinik Frankenthal wäre damit eine Versorgungslücke im mittleren Landkreis geschlossen, berichtet Chefarzt Matthias Münch. Denn bislang müssen Patienten mit seelischen und psychiatrischen Beschwerden, die sich für eine teilstationäre Betreuung interessieren, nach Frankenthal, Speyer (Pfalzklinik), Ludwigshafen, Worms, Landau, Neustadt oder Grünstadt fahren. „Es gibt dennoch Wartezeiten, da ist ein großer Bedarf“, sagte Münch. Die Ausschussmitglieder waren sich parteiübergreifend einig, dass eine solche Einrichtung ein wichtiges Angebot darstelle. Für den Standort in Limburgerhof spreche die Größe der Gemeinde, die hohe Dichte an niedergelassenen Ärzten, aber auch die Anbindung an den Zugverkehr, erklärte Münch. Käthe Maier (CDU) wollte aber wissen, wer die Trägerschaft übernehme. Und Joachim Heidinger (Grüne) fragte: „Wer baut dieses Haus? Der Kreis oder Limburgerhof?“ Weder noch, lautete die Antwort des Chefarztes. Denn bislang sei noch nicht entschieden, wer Bauherr werde, ob es sich am Ende um ein Miet- oder Kaufobjekt handelt. Für die Tagesklinik, die als Außenstelle der Stadtklinik Frankenthal entstehen wird, werde dann aber auch die Stadt Träger bleiben. „Und wo ist die Kröte, die wir schlucken müssen?“, blieb Michael Müller (SPD) skeptisch. Doch Matthias Münch konnte Entwarnung geben: Die gebe es schlicht und einfach nicht. Sobald der Bebauungsplan vorbereitet und die Details geklärt seien, könne die Tagesklinik gebaut werden. „Und da kann es dann auch schnell gehen“, sagte Münch. In der Einrichtung könnten am Ende neben Therapieangeboten Kooperationen umgesetzt werden, zum Beispiel mit dem sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises, den Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen.

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