Harthausen Themenradwege: Gemeinde will keine Kostenzusage machen

Speziell beschildert: Themenradwege wie der Kaiser-Konrad-Radweg bei Bad Dürkheim.
Speziell beschildert: Themenradwege wie der Kaiser-Konrad-Radweg bei Bad Dürkheim.

In der Pfalz sollen neue touristische Radrouten etabliert werden. Drei dieser Radwege führen über die Gemarkung von Harthausen. Dort stößt das Vorgehen auf Ablehnung.

Wer mit dem Fahrrad vom Speyerer Dom zum Hambacher Schloss nach Neustadt oder zur Festung nach Germersheim will, dem sollen bald neu beschilderte Routen vorgeschlagen werden. Das ist das Ziel von Pfalz Touristik, der Verein hat ein Planungsbüro mit der Konzeption und Umsetzung von Wegweisern beauftragt. Des Weiteren schwebt dem Kreis Germersheim, dem Rhein-Pfalz-Kreis und der Stadt Speyer vor, den Themenradweg „Vom Rhein zum Wein“ neu zu beschildern.

Angedacht ist eine Beschilderung nach den landesweiten HBR-Standards, die Freizeitsportlern, Sonntagsausflüglern und Touristen ein komfortables Radfahren auf hochwertigen Routen versprechen. Nach HBR qualifizierte Radrouten müssen entsprechende Richtlinien bei der Wegeführung, der Gestaltung von Kreuzungen und der Wegbreite erfüllen. Ein wichtiges Kriterium sei immer die Verkehrssicherheit.

Liste mit Mängeln vorgelegt

Bei einer Befahrung haben die jeweiligen Planungsbüros untersucht, ob sich die Radwege für eine solche qualifizierte Beschilderung eignen und der Verbandsgemeindeverwaltung Römerberg-Dudenhofen anschließend eine Liste mit zu behebenden Mängeln vorgelegt. Diese Liste war jüngst Thema im Ortsgemeinderat Harthausen, weil Radwege über die Gemarkung der Gemeinde führen. Der Rat sollte beschließen, dass die Ortsgemeinde grundsätzlich die anfallenden Unterhaltungskosten für die touristischen Themenradwege übernimmt.

Damit hatte Andreas Heck (CDU) seine liebe Not. Er tat sich schwer, weil die Streckenführung noch nicht festgelegt ist und die Kosten, die auf die Gemeinde zukommen könnten, dadurch unklar seien. Heck erwähnte, dass es sich teilweise um Wirtschaftswege mit erlaubter Radwege-Nutzung handele, die abschnittsweise nicht asphaltiert seien. Helmut Biermann (SPD) stimmte seinem Ratskollegen zu.

Kurze hitzige Diskussion

Reinhard Burck (Grüne), Beigeordneter der Verbandsgemeinde, erwähnte, dass die Ortsgemeinde Dudenhofen und die Verbandsgemeinde dem Beschluss positiv gegenüberstünden und Harthausen die letzte Gemeinde sei, die zustimmen müsse. Burck argumentierte, dass die Themenradwege den Tourismus förderten und der Gemeinderat ins Boot geholt werde, wenn Kosten anfielen. Angesichts der Skepsis der Ratsmitglieder führte er aus, dass es sich lediglich um einen Grundsatzbeschluss handele, ob solche Themenradwege auf der Harthausener Gemarkung gewünscht seien.

Gerhard Löffler (CDU) konnte Burcks Vorgehen nicht nachvollziehen. „Wenn einer von der Rheinbrücke springt, muss ich nicht hinterher springen. Wenn die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinde Dudenhofen dem zugestimmt haben, dann lässt man sie halt“, sagte der Landwirt, dem ebenfalls wichtig war zu betonen, dass die Wirtschaftswege von den Landwirten und Jagdpächtern finanziert worden seien. Harthausens Ortsbürgermeister Harald Löffler (CDU) versuchte die Wogen zu glätten und verdeutlichte, dass alle offen für touristische Themenradwege seien, aber angesichts des Zustands mancher Wege, der unklaren Streckenführung und den offenen Kosten, doch zu viele Unsicherheiten im Raum stünden.

Grundsatzbeschluss gefällt

Schlussendlich einigten sich die Ratsmitglieder bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung auf einen Grundsatzbeschluss, wonach die Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt keine Zusage für einen Kostenübernahme mache und die Streckenführung Alternativen aufweisen müsse – gegenüber einer umfangreichen Ertüchtigung von Wirtschaftswegen.

Ortsbürgermeister Löffler ließ sich in diesem Zusammenhang nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass sich die Gemeinde sehr freuen würde, wenn im Rahmen der Planung für die Themenradwege auch der Radweg zwischen Harthausen und Schwegenheim verwirklicht werde.

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