Waldsee Wie die erste Sitzung des neuen Gemeinderats verlief

Der neue Ortsgemeinderat Waldsee: (vorne von links) Bernhard Knittel, Claudia Klein, Christel Hamleser-Kunz, Pauline Müller, Eli
Der neue Ortsgemeinderat Waldsee: (vorne von links) Bernhard Knittel, Claudia Klein, Christel Hamleser-Kunz, Pauline Müller, Elisabeth Laubach. (Zweite Reihe von links) Volker Erbach, Steffen Sternberger-Hahn, Nina Schotthöfer, Maike Kunz, Jutta Hahn. (Dritte Reihe von links) Simon Uhrig, Armin Raquet, Helmut Klauß, Markus Bode, Harald Wiesenberger. (Vierte Reihe von links) Thomas Schotthöfer, Katja Göde, Johannes Reiland, Klaus Günter Hört, Michael Ferdinand und Andreas Kurz. Es fehlen Volker Knörr und Daniell Weber.

Viele neue Gesichter gibt es im Ortsgemeinderat Waldsee, einem deutlich jüngeren Rat als bisher. An der Führungsspitze bleibt mit Ortsbürgermeisterin Claudia Klein (CDU) und dem Beigeordneten Steffen Sternberger-Hahn (SPD) aber alles wie gehabt.

Der Ortsgemeinderat Waldsee hat 22 Mitglieder. Davon sind in der neuen Legislaturperiode zwölf zum ersten Mal dabei. „Das ist schon außergewöhnlich, dass mehr als die Hälfte der Ratsmitglieder neu sind“, stellte Ortsbürgermeisterin Klein, die selbst ihre zweite Amtszeit antrat, fest. Umso wichtiger sei es, dass die erfahrenen Ratsmitglieder „die Neuen“ von Anfang an gut mit einbinden.

Durch den Wechsel hat sich der Rat auch deutlich verjüngt. Mit Johannes Reiland (20, CDU), Pauline Müller (23, SPD) und Nina Schotthöfer (25, CDU) sind gleich drei der neuen Ratsmitglieder unter 30. „Insgesamt sind wir alle um zwölf Jahre jünger geworden“, rechnete Klein vor. Das Durchschnittsalter der Ratsmitglieder ist nämlich von 61,29 auf 48,96 Jahre gesunken. „Der alte Rat war schon dynamisch, der neue wird dann eine ganz besondere Dynamik entwickeln“, so die Ortsbürgermeisterin.

CDU bleibt stärkste Fraktion

In der Zusammensetzung des Ortsgemeinderats Waldsee hat es durch die Wahl kleine Veränderungen gegeben. Die CDU bleibt stärkste Fraktion und hat mit zehn Sitzen nun eine Stimme mehr, die SPD bleibt bei sechs Ratsmitgliedern. Dazugewonnen hat die FWG mit jetzt vier statt bisher drei Ratsmandaten, die grüne kommunale Liste hat einen Sitz verloren und ist noch mit zwei Mitgliedern im Rat vertreten. Nicht mehr dabei in dieser Legislaturperiode ist die FDP.

Im einem neu gewählten Gemeinderat müssen die Mitglieder eine Verpflichtungserklärung unterschreiben und werden dann von der Ortsbürgermeisterin per Handschlag verpflichtet. Wie das gemacht wird, da hat jeder Bürgermeister seine eigene Handschrift. Manche rufen die Personen einzeln auf, lassen sie nach vorne kommen, unterschreiben und schütteln die Hand – das dauert. Andere spurten durch die Reihen, schütteln lächelnd eine Hand nach der anderen, teilen die Formulare aus, die das Ratsmitglied dann später bei der Wahl des Beigeordneten nach vorne bringt – das geht sehr schnell.

Ein nettes Danke für die Ausgeschiedenen

Claudia Kleins Methode sieht so aus: Sie ging durch die Reihen, hieß jeden persönlich willkommen und sagte: „Hiermit verpflichte ich dich für den Ortsgemeinderat in Waldsee“. Ihre Assistentin Vera Erbach teilt dann das Formular aus, das die Kollegin Ana Böhm wieder einsammelt. Genau wie die Neuverpflichtung gehört es für Klein dazu, die ausgeschiedenen Ratsmitglieder persönlich und mit einem kleinen Geschenk zu verabschieden. „Wein für die freien Sitzungsabende und ein paar Extra-Süßigkeiten“, erklärte sie. Und eine Tasse mit Waldsee-Motiv. Ob die nun ratlosen Ex-Ratsmitglieder den Wein künftig aus der Tasse trinken, bleibt offen.

Die Wahl des Ersten Beigeordneten Steffen Sternberger-Hahn zeigte, dass sich alle Fraktionen eine Fortsetzung seiner Amtszeit wünschen. Er wurde einstimmig ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung wiedergewählt. SPD-Fraktionssprecher Harald Wiesenberger hatte Sternberger-Hahn vorgeschlagen, da die Zusammenarbeit von Ortsbürgermeisterin und Beigeordnetem in der Vergangenheit sehr harmonisch verlaufen war. CDU-Sprecher Bernhard Knittel sagte, seine Fraktion habe aufgrund der Wahlergebnisse schon etwas Potenzial für eine Veränderung gesehen. „Aber es war ja eine gute Zusammenarbeit. So muss sich kein Neuer einarbeiten. Das macht Sinn und was Sinn macht, wird gemacht.“

Neu einarbeiten muss sich Sternberger-Hahn künftig nur in den Geschäftsbereich Forst mit Jagd, Fischerei und Landwirtschaft. Diesen hat er zusätzlich von Klein übertragen bekommen. Weiterhin ist er verantwortlich für die Themen Friedhof, Verkehr und Mobilität, Senioren, Umwelt- und Denkmalschutz. „Wir machen einfach weiter, wie es in den vergangenen fünf Jahren gelaufen ist“, sagte er nach seiner Ernennung. Nach der Sitzung luden Klein und Sternberger-Hahn bei einem Umtrunk zum gegenseitigen Kennenlernen ein.

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