Rhein-Pfalz Kreis Wilder Ausflug in den Dschungel

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Mit ihrem Motto „Hula Balu – auf der Dirmsteiner Prunksitzung steppt der Bär“ haben die Gaumekitzler am Samstagabend einen Volltreffer gelandet: Mehr als 300 Gäste folgten dem Lockruf des Dschungels und besetzten die Festhalle am Kellergarten bis auf den letzten Platz. Das knapp fünfstündige Programm war abwechslungsreich, kurzweilig und zündete mit sieben „Raketen“.

Palmen, Schilfmatten, Tarnnetze und zwischendrin allerlei wilde Tiere von Affe und Elefant bis Schmetterling. Und – anders als im Dschungelcamp – hingen im Saal die Taranteln friedlich von den Wänden. Auch die detailverliebte Tisch-Deko mit Kokosnüssen stimmte auf die 64. Prunksitzung ein. Die stand unter der Ägide von Prinzessin Alicia I. (Alicia Groß) und wurde moderiert vom Vorsitzenden und Sitzungspräsidenten Uwe Werner. Und zwischendurch führte „Balu der Bär“ (Christin Hanewald) Elferrat, Aktive und Gäste auf einer Dschungelpolonaise quer durch den Saal. Nachwuchsarbeit wird bei den Gaumekitzlern großgeschrieben, und so zeigten sich über den Abend verteilt die vier Garden bestens aufgestellt mit klassischen Märschen zu schmissiger Musik vom Westernmedley bis zu Beethoven. Rund 40 tanzfreudige Mädels sind bei den Piccolinis, in der Kinder- und Jugendgarde aktiv. Besonders stolz ist man im Verein auf Kontinuität, und die gipfelt in der „Champions-League“, der Gaumekitzler-Garde. Die „Großen“ sind sowas wie die Champions-League in der Unterhaardt und wussten mit kräftezehrender Beinarbeit und strahlenden Gesichtern zu begeistern. Im 65. Vereinsjahr wirken bei den Gaumekitzlern rund 110 Aktive vor und hinter den Kulissen. Anders als im Gründungsjahr 1952 sind die Damen mittlerweile in der Mehrheit. Außer auf die Elferratstribüne scheint es männliche Narren in Dirmstein nicht auf die Bühne zu ziehen: „Wir haben keine männlichen Bütten-Stars“, sagte Pressereferentin Jutta Scherdel. Lieber ziehen die närrischen Herren im Hintergrund die Strippen, so etwa bei der im Vorjahr neubelebten Ortskerwe, für die Sitzungspräsident Werner mehrmals am Abend kräftig Werbung machte: Mit den drei Pfälzer Top-Bands Dicke Kinder, Grand Malör und Grabowski setze man am zweiten September-Wochenende zeitgeistgemäß auf Party-Formate und wolle ein zugkräftiges Programm bieten, das auch auswärtige Gäste anspricht. Ebenso zu begeistern das Nachwuchs-Duo Ann-Sophie Delius und Sarah Franger: Als „Merscher Mädels“ plauderten unerschrocken über ihr Teenie-Leben zwischen Kinobesuch und Schwangerschaftstest. Fit fürs Dschungelcamp mit Yogamatte und zickigen Sprüchen machten sich die beiden Gaumekitzler-Aktiven Brigitte Roman und Christin Hanewald im quietschigen Zebra-Outfit. Elferrat und Publikum verordneten sie eine Übung in Alkohol-Yoga: „Arm strecken, anspannen, schlucken, dumm gucken“. Stimmungsmäßiger Höhepunkt der Prunksitzung war der halbstündige Showblock nach der Pause: Auch hier Frauenpower pur: Es standen rund 50 Aktive aus drei Generationen auf der Bühne. In aufwendigen Kostümen zeigte die Truppe tolle Gemeinschaftsszenen zu Ausschnitten aus einschlägigen Musicals. Der Mix aus Playback-Gesang, Schauspielerei und Tanz zu einer selbsterdachten Dschungel-Geschichte kam bestens an beim Publikum: Tarzan verliebte sich in Jane, der König der Löwen fand seine Herzensdame im ewigen Kreislauf des Lebens und der groovende Affenkönig King Louis, Balu der Bär und Mogli aus dem Dschungelbuch versuchten’s mit Gemütlichkeit. Eine ausgelassene Affenbande suchte die geklaute Kokosnuss. „Unser Herz schlägt heut im Dschungeltakt“, bekannte die Showgruppe und durfte bei stürmischem Applaus nicht ohne Zugabe von der Bühne. Weitere Mitwirkende Guggemusik „Die Domguggler“ aus Speyer, Fabian Ehlen und Marcel Bressler aus Herxheim als Duo Inflagranti mit einer Bauchredner-Parodie, „Babbelgosch“ Elvira Langensteeg (Altrhoischnooke Roxheim) mit Anekdoten aus dem Eheleben, Jens Gabler aus Flomersheim als „Tante Herta“ und das zwölfköpfige Männerballett „Die Hyperaktiven“ des TV Weisenheim am Sand. |bik

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