Rhein-Pfalz Kreis Zentrale Lage an der A 61

Das Hospiz in Eppelheim soll zwölf Zimmer und eine Grundfläche von rund 1500 Quadratmetern haben.
Das Hospiz in Eppelheim soll zwölf Zimmer und eine Grundfläche von rund 1500 Quadratmetern haben.

Das vom Verein Stationäres Hospiz Rheinhessen geplante Hospiz soll in der Gemeinde Eppelheim an der A 61 zwischen Alzey und Westhofen errichtet werden und voraussichtlich 2021 öffnen. Die Entscheidung für den Standort fiel bei der jüngsten Mitgliederversammlung in Worms mit großer Mehrheit. Das ehrgeizige Ziel, das sich der eigens dafür gegründete Verein 2017 gesetzt hatte (wir berichteten), wird er damit wohl noch schneller erreichen.

Eigentlich hatte sich der Verein Stationäres Hospiz Rheinhessen vorgenommen, in fünf Jahren eine spezielle Pflege für todkranke Menschen in der Region Rheinhessen-Pfalz einzurichten. Für Irritationen hatte indes im Vorfeld die Ankündigung der Wormser Caritas gesorgt, ein Hospiz direkt in Worms, und zwar im ehemaligen Krankenhaus Hochstift oder alternativ auf einem Gelände in der Nähe des Tiergartens, zu bevorzugen. Richard Grünewald (Grüne), Sprecher des Hospizvereins, sagt dazu: „Ich habe ursprünglich auch alles durch die Wormser Brille gesehen und hatte einen Standort in der Nähe des Klinikums favorisiert – mit der Überlegung, dort Einrichtungen wie die Wäscherei mitnutzen zu können.“ Die Stadt habe den Verein jedoch hängen lassen, meint Grünewald. Auch das Hochstift sei als Standort geprüft worden. Doch um in das ehemalige evangelische Krankenhaus im Stadtkern ein Hospiz „reinzupressen“, seien viel zu hohe Investitionen erforderlich, erklärt der Kommunalpolitiker. „Das wäre wirtschaftliches Harakiri gewesen.“ Die von der Caritas vorgeschlagene Alternative, ein Grundstück im Naherholungsgebiet Bürgerweide, ist laut Grünewald mit 3000 Quadratmetern wiederum zu klein. Der Stützpunkt für ambulante Palliativversorgung Rheinhessen-Pfalz (SAPV), der mit dem Hospiz an einem Standort zusammenarbeiten möchte, favorisiert Eppelheim wegen der zentralen Lage in seinem Zuständigkeitsgebiet und der guten Anbindung. Über die Autobahn 61 seien alle Einsatzorte des ambulanten Dienstes schnell zu erreichen. Für Patienten, die von zu Hause ins Stationäre Hospiz wechselten, hätte der parallele Stützpunkt in Eppelheim zudem den Vorteil, dass sie vom gleichen Arzt weiterversorgt werden könnten. 16 Bestandsimmobilien habe der Verein geprüft, etwas Passendes sei nicht dabei gewesen, berichtet Grünewald. Deswegen habe sich der Verein letztlich für einen Neubau entschieden. Für den Standort in Eppelheim hat es laut Grünewald in der Mitgliederversammlung 36 Ja- und nur acht Nein-Stimmen gegeben. Die Standortgegner hätten nach heftiger Diskussion zwei Abstimmungen durchgesetzt, um die Entscheidung für Eppelheim aufzuschieben und nochmals den Standort Hochstift zu prüfen, was jedoch scheiterte. Ein Aufschub wäre auch gegenüber der Gemeinde Eppelheim kein schöner Zug gewesen, meint Richard Grünewald. Dort habe bereits der Gemeinderat dem Bau zugestimmt, Gespräche für einen Bebauungsplan liefen. Derzeit verfügt der Hospizverein über rund 300.000 Euro Vermögen, davon stammen gut 200.000 Euro aus einer Stiftung. „Das reicht für den Kauf der Grundstücke und die Planung“, sagt Grünewald. Derzeit werde über die Stiftung weiter Geld gesammelt. Der Vereinssprecher hofft, dass 2020 mit dem Bau begonnen werden kann.

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