Rhein-Pfalz Kreis Zusätzliche Kerweförderung

Der Umzug gehört zur Altriper Kerwe.
Der Umzug gehört zur Altriper Kerwe.

«Altrip.» Die Ortsgemeinde greift der Arbeitsgemeinschaft Altriper Vereine (AAV) bei der Organisation der Kerwe künftig finanziell stärker unter die Arme. Maximal 3000 Euro im Jahr soll die AAV zusätzlich erhalten. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag beschlossen.

Angeregt hatte die stärkere Förderung die SPD-Fraktion schon im Oktober 2017. Zuletzt sollte die AAV einen Überblick über die Kosten der vergangenen drei Jahre vorlegen. Das hat sie laut Ortsbürgermeister Jürgen Jacob im Februar getan, auf der Tagesordnung landete das Thema aber erst jetzt. Demnach fielen 2015 für die Kerwe 1939 Euro an, 2016 waren es 1320 Euro und 2017 2740 Euro. Den deutlichen Anstieg im letzten Jahr erklärte der AAV-Vorsitzende Patrick Moser mit einem musikalischen Wechsel. Die bisherige Band habe stets für einen extremen Freundschaftspreis gespielt, sei 2017 aber auseinandergegangen. „Nun mussten wir uns erstmals auf dem freien Markt umsehen“, sagte er. Die Zeiten, in denen Live-Musik für 600 Euro zu haben war, seien endgültig vorbei. Uwe Peter Schreiner (FWG) sprach sich gegen eine Bezuschussung der Kosten aus. Bei den Haushaltsberatungen habe es geheißen, damit sei nach diesem Jahr Schluss. Nun fielen Mehrausgaben für eine Veranstaltung an, die sich nicht mehr trage. „Nach dem Gesetz des Marktes muss man damit dann aufhören“, fand er. Außerdem sei diese Förderung anderen Vereinen, die ebenfalls die Kultur pflegen, nicht zu vermitteln. Die Gemeinde engagiere sich bereits stark bei der Kerwe. All das, was der Bauhof leiste, werde zum Beispiel nicht abgerechnet. Markus Hofacker (SPD) hielt ihm entgegen, bei der Kerwe sei es wieder an der Zeit, etwas zu investieren, um sie langfristig attraktiver und für die Vereine rentabler zu machen. Bis zu 3000 Euro sei auch kein Riesenbetrag. „Das heißt, ich muss etwas investieren, damit es Ihrem Geschäft besser geht?“, konterte Schreiner. Friedrich Späthe (CDU) betrachtete die Kerwe als öffentliches Interesse. Eine Kommune sei kein Unternehmen, das immer Profit erwirtschaften, sondern für die Menschen da sein müsse. „Wir bekommen von Bürgern auch Steuern, damit wir so etwas wie die Kerwe machen.“ Zudem sollte die viele Arbeit honoriert werden, die die Vereine leisten. Ortsbürgermeister Jacob erinnerte daran, dass es eigentlich Aufgabe der Kommune sei, das historische Fest zu organisieren. Stattdessen kümmere sich schon seit vielen Jahren die Arbeitsgemeinschaft der Altriper Vereine. „Das entlastet uns gewaltig“, sagte er. Eine solche Vielfalt könne die Gemeinde auch nicht bieten, müsste sie die Veranstaltung alleine stemmen. Sabine Reck (Grüne) schlug als Kompromiss eine Selbstbeteiligung der Vereine von 100 Euro vor und dass die Gemeinde die restlichen Kosten übernimmt. Werner Hook (CDU) beantragte einen Zuschuss bis 2000 Euro. Beides fand jedoch keine Mehrheit. Die bekam letztlich der Antrag von SPD und CDU, die Kosten der Kerwe mit maximal 3000 Jahr im Jahr zu fördern. Dagegen stimmte nur FWG-Vertreter Schreiner. Jacob enthielt sich jeweils.

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