Wörschweiler Bauschutt-Deponie macht 2023 auf

Die Deponie wird da entstehen, wo einst die Sandgrube der Firma Paul Gross war.
Die Deponie wird da entstehen, wo einst die Sandgrube der Firma Paul Gross war.

Auf der ehemaligen Sandgrube von Peter Gross bei Wörschweiler soll eine Bauschutt-Deponie eröffnen. Was dort abgelagert wird, soll genaustens geprüft werden. Fest steht: Die neue Deponie soll sowohl Firmen als auch Privatleuten aus der Umgebung zur Verfügung stehen.

Im dritten oder vierten Quartal 2023 wird die Bauschuttdeponie bei Wörschweiler voraussichtlich öffnen. Das teilte Stefan Rösner, Geschäftsführer der Teralis GmbH & Co. KG, Neunkirchen, auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Bei der jüngsten Sitzung des Ortsrats haben er und Prokurist Moritz Recktenwald das Vorhaben näher vorgestellt.

Die Deponie ist im Taubental angesiedelt, auf dem Gelände der früheren Sandgrube, die die Peter Gross Bau betrieben hatte. Vor einiger Zeit hat Teralis dieses stillgelegte Areal bereits übernommen. Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz Saarland prüfte, ob es für die vorgesehenen Zwecke geeignet ist. Auch ein Flora-Fauna-Habitat-Gutachten ist angefertigt worden. Dabei wird festgehalten, inwiefern die Nutzung der Fläche nicht den Lebensraum von Tieren und Pflanzen beeinträchtigt. „Der beauftragte Biologe hat Zauneidechsen, das sind seltene Reptilien, hier gefunden“, berichtete Rösner. Der Biologe zählte die Eidechsen, sammelte sie sukzessive ein und siedelte sie alle in ein eigens geschaffenes Habitat um. Kosten: zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Für das gesamte Gelände wird außerdem ein Monitoring erstellt.

Unangeheme Gerüche sollen nicht entstehen

Auch Fragen nach möglicher Geruchsbelästigung kamen auf. „Hier werden ausschließlich mineralische Stoffe angeliefert“, sagte Rösner zu. Er sprach von Materialien, die beim Abriss oder bei Renovierungen von Gebäuden oder beim Straßenbau entstehen. „Es wird hier nichts gelagert, was verrottet oder verbrannt werden kann.“ Insofern würden auch keine unangenehmen Gerüche entstehen. Die Deponie ist komplett umzäunt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass kein Unbefugter Zutritt hat. Angeliefert werden dürften ausschließlich erlaubte Stoffe, sagte Rösner. Die Fuhren müssten zwei Sichtprüfungen durchlaufen. Und auch an der Abladestelle werde der Mitarbeiter nochmals ein Auge auf das Deponie-Gut haben und kontrollieren, ob es den Angaben entspricht. „In unserem eigenen Interesse schauen wir genau hin, um sämtliche Vorgaben der Deponieverordnung zu erfüllen.“ In der Verordnung, bekräftigte er, sei „nicht nur jeder Handgriff, sondern auch alles, was gelagert wird, genau geregelt“. Wer einmal seinen Bauschutt auf der Deponie im Taubental lagern wird, vermochte Rösner nicht zu sagen. Es werden vornehmlich Unternehmen und Privatleute aus der Umgebung sein. So läuft es zumindest an den drei anderen Standorten, Bexbach, Neunkirchen und Mainzweiler ab.

Geplant sind drei Bauabschnitte. Wie lange es dauert, bis die zwei weiteren gebraucht und bis die Deponie vollständig gefüllt ist, wusste der Geschäftsführer nicht zu sagen. „Das hängt letztendlich davon ab, wie viel gebaut und saniert wird.“ Der bisherige Bauboom hat sich in jüngster Zeit etwas abgeschwächt. „Und wie es weitergeht, können wir auch nicht sagen.“ Entsprechend der Nachfrage werden die Öffnungszeiten gehalten. „Wenn niemand kommt, braucht kein Mitarbeiter vor Ort zu sein.“

Ist die Deponie voll, wird sie versiegelt

Momentan werden zwei Becken für das Sickerwasser angelegt. Diese Becken erhalten einen ordentlichen Untergrund. Dieser wird – ähnlich wie in einem Gartenteich, allerdings in wesentlich größerem und massiverem Umfang – mit einer stabilen, gut verschweißten Folie ausgekleidet. Über ein Rohr läuft das Wasser in die Becken. Es wird laut Rösner ständig analysiert. Und nur wenn es einwandfrei ist, wird es abgeleitet. Ist ein Becken voll, kommt das zweite an die Reihe. Wenn die Deponie verfüllt ist, wird sie nach Worten Rösners geschlossen und stillgelegt. „Dann beginnt die Rekultivierungsphase.“ Zunächst wird das gesamte Gut mit Nylonteilen verpackt und verdichtet. Außerdem wird Rekultivierungsboden in Höhe von 1,50 Metern aufgebracht. Schließlich werden Pflanzen gesetzt, die nicht allzu tief wurzeln. „Wir sind dann noch 30 Jahre in der Verantwortung für die Deponie“, betonte der Geschäftsführer von Teralis. Das heißt, dass ein Mitarbeiter einmal im Jahr nach dem Rechten schaut. Auch das Sickerwasser wird regelmäßig geprüft.

Bereits 2018 hat die Diskussion um die Deponie begonnen, wusste Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger. „Natürlich haben die Bürger zurecht gefragt, was dort gelagert wird.“ Auch er selbst habe etliche Gespräche mit dem Unternehmen geführt. „Und zufriedenstellende Antworten bekommen.“ Bedenken des Ortsrats konnten ebenfalls komplett ausgeräumt werden.

Naherholungsgebiet „nicht ganz unproblematisch“

Die neue Deponie liegt zwar auf Wörschweiler Gemarkung, aber im Grunde näher an Beeden“, sagte Nesselberger. Bislang habe sich jedoch niemand mit kritischen Anfragen gemeldet. Dass ein Naherholungsgebiet angrenzt, in dem Spaziergänger und Mountainbiker sowie Autofahrer auf dem Weg zum Waldparkplatz und Mitarbeiter des Saarforsts unterwegs sind, sei nicht ganz unproblematisch, räumte er ein. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass der Lkw-Verkehr auf dem schmalen Weg zur Deponie hin, zunehmen wird. Teralis habe ihm zugesagt, dass drei bis vier Ausweichbuchten eingerichtet würden. Nicht ausbleiben werde sicherlich ein erhöhtes Staubaufkommen im Sommer, meinte Rösner. Abhilfe geschaffen werden könnte möglicherweise mit Besprühen von Wasser, sah Reinhold Nesselberger eine mögliche Lösung.

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