Homburg Fernsehkoch Stefan Marquard zeigt, wie einfach ein gesundes Schulessen ist

Um Punkt zwölf ist der Andrang in der Johanneum-Mensa gigantisch. Am vergangenen Donnerstag stand hinterm Tresen ein ganz andere
Um Punkt zwölf ist der Andrang in der Johanneum-Mensa gigantisch. Am vergangenen Donnerstag stand hinterm Tresen ein ganz anderes Gesicht. Die Vorfreude auf das Essen des Fernsehkochs war indes groß.

Ein gutes und gesundes Schulessen ist kein Hexenwerk. Wie das funktioniert, zeigte Fernsehkoch Stefan Marquard am vergangenen Donnerstag in der Mensa-Küche des Homburger Johanneum. Die RHEINPFALZ hat sich mit dem Fernsehkoch kurz vor der Essensausgabe unterhalten.

Herr Marquard, heute sind Sie hier am Johanneum. Ist das für Sie ein besonderer Einsatzort?
Jede Schule ist etwas besonderes. Hier geht es um die Zukunft unserer Kinder und um die gesunde und nachhaltige Ernährung unserer Kinder. Jede Schule ist daher einzigartig, auch wenn wir bislang schon an über 200 Schulen waren.

Die 200 Schulen sind aber nicht im Saarland, sondern bestimmt in ganz Deutschland.
Genau. Wir waren quer in der gesamten Republik im Einsatz. Und überall sind die Grundlagen anders, überall ist es eine Herausforderung. Und für das Team ist es jedes Mal auch eine Umstellung.

Wird denn in der Schule anders gekocht als im klassischen Restaurant - natürlich abgesehen von der Menge der Speisen?
Es wird definitiv anders gekocht in den Kantinen. Im Restaurant kannst du für deine Speisen das vier- bis siebenfache nehmen. Hier ist es eingedampft, weil die Ernährung der Kinder nicht wirklich Priorität hat.

Sie achten bei den Schulessen aber auch darauf, dass sich die Kinder gesünder ernähren, oder?
Unbedingt. Wir haben heute keine Butter, keine Sahne, keine Milchprodukte verwendet. Und auch die Hafermilch machen wir selbst. Wenn ich zum Beispiel ein Risotto mache, dann nehme ich eine schöne Gemüsebrühe, aber keine Butter zum finalisieren. Alle Soßen, die wir machen, bestehen zu hundert Prozent aus Gemüse.

Sie sind Fernsehkoch, wann haben Sie überhaupt mit dem Kochen begonnen?
Ich habe mit 14 Jahren gestartet, koche jetzt seit 46 Jahren. Irgendwann haben wir uns der gesunden Ernährung der Kinder verschrieben. Meine Kinder haben damals damit angefangen: ’Papa, kannst du mal?’.

Ist denn die gesunde Ernährung an Schulen lange auf der Strecke geblieben?
Dadurch, dass die Caterer und Betreiber der Kantinen oft nur ein Mini-Budget haben, ist das ein Problem. Was will ich damit anfangen? Ich finde, es müssten alle Beteiligten an einen Tisch, damit die Ernährung der Kinder auch eine gewisse Bedeutung bekommt.

Stefan Marquard.
Stefan Marquard.
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