Saarbrücken Ludwigspark erneut Thema im Stadtrat: Bei Witz-Anfrage versteht Verwaltung keinen Spaß

Mit Laubbläsern wurde beim ersten Pokal-Termin gegen Mönchengladbach versucht, das Wasser vom alten Ludwigspark-Rasen zu bekomme
Mit Laubbläsern wurde beim ersten Pokal-Termin gegen Mönchengladbach versucht, das Wasser vom alten Ludwigspark-Rasen zu bekommen. Im Internet hat die Aktion für mächtig Spott gesorgt.

Der Saarbrücker Ludwigspark-Rasen ist saniert. Trotzdem wird der Rasen im Stadtrat kritisiert. Die Verwaltung versteht da keinen Spaß. Denn es geht um eine Summe von über zwei Millionen Euro.

Die Diskussionen um den ehemals maroden Saarbrücker Ludwigspark-Rasen nehmen kein Ende. In der jüngsten Saarbrücker Sitzung des Stadtrates wurde das Thema dieser Tage erneut aufs Tableau gebracht – allerdings mit einem etwas anderen Ansatz. Denn anstatt über Investitionen, Fehler der Vergangenheit und Image-Schäden zu debattieren, erkundigte sich Almut Deeß von der Satirepartei „Die Partei“, ob man nicht wieder den alten Rasen um Ludwigspark verlegen könne. Begründung: Auf dem neuen Rasen verliert der FC Saarbrücken ständig, beim ehemaligen Acker sei das ja schließlich anders gewesen.

Eigentlich ist die Sache viel zu ernst, um darüber Witze zu machen. Über zwei Millionen Euro wurden in die Sanierung des Stadion-Grüns investiert – in dieser Summe sind die 200.000 Euro für den Austauschraschen, der nach dem Gladbach-Pokal-Desaster verlegt wurde, noch nicht einmal einberechnet. Und dennoch: Schaut man auf die aktuelle Saison-Leistung der Blau-Schwarzen, sieht das Zwischenergebnis ernüchternd aus. Bei den Heimspielen gegen den SV Sandhausen und Ingolstadt konnte der FCS bislang nicht punkten. Und auch in der neuen Pokal-Saison ist der ehemalige Bayern-Bezwinger in der ersten Runde im Elfmeterschießen gegen den FC Nürnberg gescheitert. In der Pokal-Vorsaison feierten die Saarbrücker auf dem Ludwigspark-Acker noch historische Erfolge: Sie siegten gegen den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach.

Mischung aus Wut und Belustigung bei vielen Fans

In Sachen Image gingen die Saarbrücker aus den drei gewonnenen Pokal-Spielen wegen des Rasens jedoch als klarer Verlierer hervor. Vor allem im Gedächtnis bleibt der Abend des 7. Januars, der erste Termin für das Spiel gegen Mönchengladbach. Der Rasen stand unter Wasser, die Unparteiischen verkündeten kurz vor Anpfiff, dass das Spiel wegen der Unbespielbarkeit des Grüns abgesagt werden musste. Die Reaktion der Fans war eine Mischung aus Wut und Belustigung über den FC Saarbrücken. Vor allem der Versuch, mit Laubbläsern das Wasser vom Acker zu pusten, hat im Internet zu zahlreichen spöttischen Kommentaren geführt.

Das Spiel gegen Mönchengladbach war dabei nicht das erste, das wegen des Ludwigpark-Rasens sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist. So wurde auch die zweite Halbzeit im Liga-Spiel gegen Dresden einige Wochen zuvor verschoben und auch ums Pokalspiel gegen den FC Bayern stand es anfangs schlecht.

Anfrage stößt auf wenig Humor

Zurück zur jüngsten Stadtratssitzung: Die Anfrage von Almut Deeß stieß bei der Verwaltung auf nur wenig Humor. Alles bleibt – logischerweise – so, wie es ist: Der alte Rasen wird nicht mehr in den Ludwigspark verlegt. Baudezernent Patrick Berberich (CDU) antwortete Deeß knapp: „Die Antwort der Verwaltung lautet Nein.“

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