Saarbrücken/Gersheim Lutz Hecker (Gersheim) muss saarländische AfD-Landtagsfraktion verlassen

Lutz Hecker.
Lutz Hecker.

Die dreiköpfige AfD-Fraktion im saarländischen Landtag hat ihren Abgeordneten Lutz Hecker aus der Fraktion ausgeschlossen. Das teilte Fraktionschef Josef Dörr am Montag, 13. Juli, in Saarbrücken mit. Als Grund nannte er einen Vertrauensverlust gegenüber dem Vertreter aus dem Saarpfalz-Kreis.

In der AfD Saar tobt seit Jahren ein Machtkampf. Die Partei hatte bei der Landtagswahl 2017 drei Sitze im saarländischen Landtag gewonnen.

Der Direktor des Landtages sei über den Schritt schriftlich informiert worden, sagte Dörr. Eine Sprecherin des Landtags bestätigte der Nachrichtenagentur DPA den Eingang der Mitteilung. Hecker könne sich juristisch gegen den Ausschluss wehren, sagte Dörr. „Das Fass zum Überlaufen gebracht hat, dass er angefangen hat, in der Fraktion über den Rechtsanwalt mit uns zu kommunizieren.“

Widerstand in Kreisverbänden

Medienberichten zufolge stehen die meisten AfD-Kreisverbände im Saarland dem Ausschluss Heckers ablehnend gegenüber und haben eine Resolution formuliert. „Ich habe davon gehört, aber ich kenne den Text nicht“, sagte Dörr zunächst.

Der Gersheimer Lutz Hecker, der für seine Partei auch im Kreistag des Saarpfalz-Kreises sitzt, will nach seinem Ausschluss fraktionsloses Mitglied im Landtag bleiben. Somit ist die dortige AfD-Fraktion auf nur noch zwei Mitglieder zusammengeschrumpft.

Gegenüber dem Saarländischen Rundfunk (SR) sprach auch Lutz Hecker von einem Vertrauensverlust: Man habe ihm als parlamentarischem Geschäftsführer der Fraktion keinen Einblick in die Finanzen gegeben; über die Einstellung von Fraktionsmitarbeitern sei er nicht informiert worden. Daher habe er einen Anwalt eingeschaltet, um mit dessen Hilfe Einblick in die Fraktionsfinanzen zu erhalten, die ein strukturelles Defizit aufwiesen.

Nach Medienberichten hat die nur noch zweiköpfige AfD-Landtagsfraktion am Dienstag, 14. Juli, zwei von bis dato sieben Vollzeit-Mitarbeitern aus Ersparnisgründen entlassen. Einer der beiden Betroffenen soll demnach der frühere AfD-Landesgeschäftsführer Christoph Schaufert aus Neunkirchen sein.

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