Saarbrücken Rettung in letzter Minute: Vierjähriger treibt im „Calypso“ leblos im Becken

Der Badeunfall passierte am Sonntagabend im Saarbrücker „Calypso“. Das Spaßbad steht zwischen Stadtautobahn und Deutsch-Französi
Der Badeunfall passierte am Sonntagabend im Saarbrücker »Calypso«. Das Spaßbad steht zwischen Stadtautobahn und Deutsch-Französischem-Garten, unweit des ehemaligen Messegeländes.

Ein Badeausflug im Saarbrücker „Calypso“ endete am Sonntagabend in einer Tragödie. Besucher bemerkten einen vierjährigen Jungen leblos im Becken umhertreiben, das Kind musste im Krankenhaus behandelt werden. Nun ermittelt die Polizei.

Es waren dramatische Szenen, die sich am Sonntagabend im „Calypso“ in Saarbrücken abgespielt haben. Besuchern war ein Kind aufgefallen, das im Wasser umhergetrieben ist und keinerlei Regung zeigte. Ein Schwimmer zog den Jungen aus dem Wasser, als der Vierjährige auf dem Trocken lag, habe er sich zunächst nicht bewegt, dann übergeben. Der Rettungsdienst brachte das Kind daraufhin in ein Saarbrücker Krankenhaus. Dort wurde der Junge behandelt, mittlerweile sei er außer Lebensgefahr.

Nach bisherigen Kenntnisstand war das Kind nicht alleine im Schwimmbad, ein Erwachsener soll den Vierjährigen begleitet haben. Wie es letztlich zum Unglück kam, ermittelt nun die Polizei.

Tödlicher Badeunfall vor acht Jahren in Homburg

Der Vorfall im Saarbrücker „Calypso“ weckt Erinnerungen an ein ähnliches Ereignis im Januar 2016 im Homburger Schwimmbad „Koi“. Ein ebenfalls vierjähriger Junge ist dort nach einem Badeunfall gestorben. Der Junge soll sich damals kurz von seiner Schwimmgruppe entfernt haben, wenig später fanden ihn Zeugen leblos im Wasser treibend. Eine Schwimmlehrerin wurde im November 2016 dann wegen fahrlässiger Tötung verwarnt. Die Frau wurde zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen zu je 75 Euro, insgesamt 12.000 Euro, auf Bewährung verurteilt. Die Bewährungszeit betrug ein Jahr. Außerdem musste die Lehrerin 2500 Euro an die Staatskasse entrichten.

Damit solche Vorfälle möglichst nicht mehr passieren, gibt es im Homburger „Koi“ seit vergangenem Jahr das sogenannte „Swim-Eye“. Sieben Kameras in den beiden Innenbecken sollen Menschen vorm Ertrinken schützen. Ein Computerprogramm und eine künstliche Intelligenz überwachen durchgehend die Schwimmer und erkennen Ertrinkungsfälle. Bemerkt der Computer, dass sich ein Schwimmer in Not befindet, gibt es einen Alarm auf die Diensttelefone der Bademeister. Fehlalarme sind beim „Swim-Eye“ laut Koi-Chef Helmut Krumböck übrigens nahezu ausgeschlossen. Ertrinkende würden sich in einer ganz speziellen Art und Weise im Wasser bewegen. Das nachzustellen − sowohl absichtlich als auch aus Versehen − sei nicht möglich. „Das System reagiert auch nicht bei Dummypuppen“, kommentiert Krumböck bei einer Pressekonferenz im September. Die Kosten für das „Swim-Eye“ betrugen im Koi rund 85.000 Euro. Das Geld kam von der Bädergesellschaft, sprich von der Stadt Homburg.

Im Homburger „Koi“ gibt es seit vergangenem Jahr das sogenannte „Swim-Eye“. Kameras überwachen dabei die Schwimmer im Becken und
Im Homburger »Koi« gibt es seit vergangenem Jahr das sogenannte »Swim-Eye«. Kameras überwachen dabei die Schwimmer im Becken und der Computer erkennt Ertrinkende.
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