Speyer 100 Gäste gedenken Kohl an seinem Grab

Die Trauergemeinde an Helmut Kohls Grab im Adenauerpark: Der Ludwigshafener Dekan Alban Meißner spricht ein Gebet. Unter den Tra
Die Trauergemeinde an Helmut Kohls Grab im Adenauerpark: Der Ludwigshafener Dekan Alban Meißner spricht ein Gebet. Unter den Trauernden sind Kohls Witwe Maike Kohl-Richter (erste Reihe, zweite von rechts) und CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer (dritte von rechts).

Seit 8 Uhr morgens war der Speyerer Gärtnermeister Guido Burkhardt mit seinen Mitarbeitern am Samstag im Adenauerpark beschäftigt, um alles für das Gedenken zum ersten Todestag des Altbundeskanzlers Helmut Kohl vorzubereiten. 15 Blumengebinde wurden arrangiert. Rund 100 Gäste – politische Vertreter und Bürger – verfolgten die Zeremonie am Nachmittag.

Nach den Wünschen der Witwe Maike Kohl-Richter waren die Kränze angeordnet worden. Sie wurde beim Gang ans Grab begleitet von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer. Eine blühende Würdigung hatte auch der Speyerer Oberbürgermeisters Hansjörg Eger (CDU) entsandt. Er war ebenso wie viele weitere CDU-Repräsentanten – unter anderem der Abgeordnete des Bundestags, Johannes Steiniger, und Landtagsabgeordneter Reinhard Oelbermann – unter den Teilnehmern des Gedenkens. Vereinzelt hatten sich Zaungäste aus der Bevölkerung eingefunden. Sie hielten sich zunächst im Hintergrund, gaben aber schließlich doch dem Drang nach, die angebrachten Kränze näher zu begutachten. Handys wurden gezückt, um alles im Bild festzuhalten, Hälse wurden gereckt, um doch noch einen zweiten Blick auf die Politikergemeinschaft mit Kohl-Richter in der Mitte zu erhaschen. Inge und Manfred Schäfer aus Böhl-Iggelheim sind öfter in der Domstadt unterwegs. Am Samstag waren sie speziell nach Speyer gefahren, um das Gedenken an Kohl direkt mitzuerleben. „Heute ist sein erster Todestag und es ist interessant, die Zeremonie mitzuerleben“, meinte Inge Schäfer. Das Grab hat sie mit ihrem Mann bereits zuvor besucht. „Wenn wir in Speyer sind, laufen wir hier durch“, sagte Manfred Schäfer. Zwiespältig sieht das Ehepaar die letzte Ruhestätte in Speyer. „Oggersheim wäre angebracht gewesen, weil er dort geboren ist“, meinte Manfred Schäfer. „Und weil seine erste Frau dort begraben ist“, ergänzte Inge Schäfer. Auf ihrem Kurzausflug durch die Pfalz stießen Marianne und Herbert Lenz aus der West-Eifel per Zufall auf die Gedenkfeier. „In der Dreifaltigkeitskirche haben wir davon erfahren“, berichtete Marianne Lenz. Einen Monat nach der Beisetzung Kohls im vergangenen Jahr war das Ehepaar schon mal vor Ort. Interessiert verfolgte es nun die Kranzniederlegung. Von kurzer Dauer war das Gedenken an den verstorbenen Staatsmann. Nach dem offiziellen Innehalten kehrte Maike Kohl-Richter mehrfach mit einzelnen Gästen zum Grab zurück, um Blumen niederzulegen. Das Gebet am Grab sprach der Ludwigshafener Dekan Alban Meißner, der am selben Tag auch einen Gedenkgottesdienst für den Altkanzler in Friesenheim leitete. In Speyer fand zudem gestern Vormittag im Dom ein Gottesdienst in Erinnerung an Kohl statt.

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