Speyer 72 Stunden müssen ausreichen

Motiviert bis in die Zehenspitzen: das Vorbereitungsteam der 72-Stunden-Aktion im Dekanat. Nikolai Knabe ist der Zweite von link
Motiviert bis in die Zehenspitzen: das Vorbereitungsteam der 72-Stunden-Aktion im Dekanat. Nikolai Knabe ist der Zweite von links in der letzten Reihe mit dem gestreiften Shirt.

72 Stunden Zeit, zahlreiche ehrenamtliche Helfer und ein gemeinsames Ziel: sich engagieren, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das ist in diesem Jahr wieder das Konzept der bundesweiten 72-Stunden-Aktion. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer ist erbeut dabei. Die Vorbereitungen laufen seit September vorigen Jahres. Die Projektideen stehen fest. Das Team fiebert dem Startschuss am 23. Mai entgegen.

„Bei der Aktion handelt es sich um ein Langzeitprojekt und da ist die größte Herausforderung am Ball zu bleiben“, sagt Nikolai Knabe. Dass die ohne ehrenamtliche Helfer nicht umsetzbar wäre, ist dem 21-Jährigen bewusst. Seine kirchliche Ehrenamtslaufbahn begann als Messdiener. Heute ist der Dudenhofener vor allem für die Junge Kirche Speyer aktiv. Im Mai 2018 wurde Knabe zum Dekanats-Vorsitzenden des BDKJ gewählt. „Durch die Arbeit habe ich viel gelernt und bin zu dem geworden, der ich heute bin“, sagt er. Selbstständiges Arbeiten, Kreativität und Organisationsgabe – Eigenschaften, die dem Studenten der Erziehungswissenschaften und der Sozialpädagogik auch bei der diesjährigen 72-Stunden-Aktion zu Gute kommen, habe er in seinem Ehrenamt gelernt. Auf Bundes-, Diözesan-, Bistumsebene und in Koordinationskreisen (KO-Kreise) wird in diesen Tagen mit Hochdruck auf die Aktion im Mai hingearbeitet. „In unserem ersten Treffen haben wir beispielsweise Verantwortlichkeiten verteilt und geschaut, wer mitmachen und helfen möchte“, erklärt er. Kontakt aufnehmen, die Gruppen vor Ort besuchen, sich als KO-Kreis vorstellen und gemeinsam herausfinden, welche Projekte zu den Gruppen passen, lauten die aktuellen Aufgaben. Die teilnehmenden Gruppen können zwischen drei Projektvarianten wählen. Bei „Do It“ überlegen sich die Teilnehmer selbst ein Projekt zu einem sozialen, ökologischen, politischen oder interreligiösen Thema, bei „Get It“ wird ihnen das Thema erst am 23. Mai kurz vor Aktionsstart mitgeteilt und bei „Connect It“ wird das Projekt in Kooperation mit anderen Gruppen organisiert. Auch die bundesweite Ideenbörse auf der Internetseite der Aktion bietet Interessierten eine Informationsplattform. Die Projektsuche erwies sich laut Knabe bisher als eine der größten Herausforderungen. Themen der Aktion 2019 sind unter anderem Integration, Inklusion, Toleranz und Solidarität. Mitmachen können neben Gruppen aus den katholischen Jugendverbänden auch Schulklassen, Jugendeinrichtungen und alle Interessierte. Die Resonanz ist laut Rita Rösch, Jugendreferentin beim BDKJ, gut. „Aus dem Dekanat Speyer haben sich zwölf Gruppen, unter anderem ein Leistungskurs eines Speyerer Gymnasiums, angemeldet“, sagt sie. Mut, Kreativität, Motivation und Flexibilität sollten die teilnehmenden Gruppen bei der 72-Stunden-Aktion mitbringen. „Wenn die Kinder und Jugendlichen den Schritt wagen mitzumachen, werden sie schnell erfahren, welche Dynamik dahintersteckt“, ist Knabe überzeugt. In Rheinland-Pfalz werden sich rund 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei der Aktion beteiligen. Aber reichen 72 Stunden überhaupt aus, etwas zu verändern? „Kurzfristig definitiv, das haben die letzten Aktionen gezeigt“ sagt Knabe. Für ihn ist das ganze Projekt jedoch auch ein Denkanstoß und der Wunsch, dass sich Menschen langfristig an die Aktion erinnern und sich für eine bessere Welt einsetzen. „Ich möchte Kindern und Jugendlichen zeigen, dass man durch Projekte etwas bewegen kann.“ Unterstützt wird die Aktion unter anderem vom Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). „Da wir dieses Jahr mit Bad Dürkheim kooperieren, haben wir uns als regionale Schirmherrin für die Pfälzische Weinkönigin Meike Klohr sowie die Pfälzischen Weinprinzessinen entschieden“, betont Knabe.

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