Speyer Abschlusskonzert der Dommusiktage

Der dritte Teil des „Deutschen Requiems“ von Johannes Brahms war ein Teil des sinnfälligen Programms beim Abschlusskonzert der D
Der dritte Teil des »Deutschen Requiems« von Johannes Brahms war ein Teil des sinnfälligen Programms beim Abschlusskonzert der Dommusiktage. Hier singen der Bassist Christof Fischesser (vorne) und die Domchöre, es spielt die Staatsphilharmonie unter Markus Melchiori.

Heute war im ausverkauften Dom das Abschlusskonzert der Internationalen Musiktage Dom zu Speyer. Am Ende jubelte das bewegte Publikum.

Zwölf Tage standen die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer im Zeichen des 200. Geburtstags von Anton Bruckner heute vor einem Monat. Sie haben Zeichen gesetzt. Auf der einen Seite ist Bruckner ja mit seiner Musik mehr denn im Musikleben präsent, was dem Rang dieser Kunst nur angemessen ist, auf der anderen Seite war das heute zu Ende gegangene Festival in Speyer aber eine ganz außergewöhnliche Bruckner-Hommage durch ihr überlegtes Programm. Wer die Konzerte auch nur in Teilen erlebt hat, hat in jedem Fall viel und vor allem auch mehr über Bruckner erfahren. Und das historisch, musikologisch – und nicht zuletzt spirituell.

In diesem Sinn war das Konzert heute, das vor Werken Bruckners auch Musik seines Antipoden Brahms brachte, gleichsam ein musikalisch-theologisches Gesamtkunstwerk, das aus der tragischen Tiefe der menschlichen Existenz (Tragischen Ouvertüre von Brahms) über ein starkes Glaubensbekenntnis (das sagenhafte Credo der f-moll-Messe von Bruckner) zur Beschwörung des Gottvertrauens und der Hoffnung auf Erlösung führte (mit Bruckners Te Deum, gipfelnd in den Worten „Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.“)

Der Kathedraljugendchor und der Domchor zeigten sich in prächtiger Form und folgten Domkapellmeister Markus Melchiori rückhaltlos. Die Deutsche Staatsphilharmonie zeigte einmal mehr in Speyer ihre besondere Klasse. Ein absolut erstklassiges Solistenquartett sang im Dom, wobei der Vortrag der Sopranistin Elisabeth Breuer schlicht sensationell war. Abermals war der Dom, diesmal randvoll besetzt, in einem spirituellen Sinn der ideale Raum für Bruckners Musik. Das Auditorium war nach dem Te Deum Bruckners spürbar berührt. Es folgte nach einem Moment der Stille der Dank an die Ausführenden mit Ovationen im Stehen. Ein denkwürdiges Konzert.

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